Rheinische Post Duisburg

Marcel Lenz bleibt cool: „Dafür bin ich da“

- VON DIRK RETZLAFF

MSV Duisburg: Der Keeper muss in Mainz ins kalte Wasser springen und liefert eine starke Leistung ab.

FUSSBALL Die Gute-Nacht-Geschichte für den Nachwuchs musste Marcel Lenz am Freitagabe­nd seiner Frau überlassen. Kurzfristi­g war der 25-Jährige nicht nur in den Kader des Fußball-Drittligis­ten MSV Duisburg gerutscht, er stand auch im Tor und lieferte beim 2:0-Sieg der Zebras bei der U23 des FSV Mainz 05 eine starke Leistung ab.

„Dafür bin ich da. Auf solche Situatione­n bereite ich mich im Training intensiv vor“, so Lenz, der beim MSV aufgrund der U-23-Regel Youngster Daniel Zeaiter (21) auf der Ersatzbank den Vortritt lassen muss.

Marcel Lenz

Torwarttra­iner Sven Beuckert, so berichtete Chefcoach Ilia Gruev später, traf die Entscheidu­ng, wer den verletzten Stammkeepe­r vertreten sollte. „Marcel hat es gut gemacht“, würdigte Gruev die Leistung seines „Tribünento­rhüters.“Marcel Lenz gab sich nach der Partie so cool wie er sich auch zuvor auf dem Feld präsentier­t hatte. Es sei egal, wer spielt, sagte Lenz.

Für den Duisburger, der zwischenze­itlich bei Schalke 04 sein Handwerk erlernte, kann es letztlich aber trotzdem nicht egal sein. Sein Kontrakt läuft am Saisonende aus, Kollege Zeaiter steht noch bis Sommer 2018 bei den Meideriche­rn unter Vertrag. Für Lenz steht bald die Entscheidu­ng an, wie es weitergehe­n soll. Weiter die Reserviste­nrolle beim MSV? Oder der nächste Schritt, bei einem anderen Verein Stammkeepe­r in der dritten oder vierten Liga zu werden. Für beide Varianten – vor allem für die zweite – benötigt Lenz Spielpraxi­s, um mit Leistungen auf sich aufmerksam zu machen. Sein Auftritt im Mainzer Bruchwegst­adion reichte allemal aus, um in eine Bewerbungs­mappe geheftet zu werden. Lenz profitiert­e dabei auch von einer Abwehrreih­e, die im Gegensatz zu den beiden vorherigen Spielen nur wenig zuließ. „Ich habe irgendwo gelesen, dass Fort Knox wackelt. Bei uns wackelt überhaupt nichts“, bekräftigt­e Lenz.

Ob Lenz auch am Freitag im Spitzenspi­el gegen den 1. FC Magdeburg zum Einsatz kommen wird, hängt vom Genesungsp­rozess bei Mark Flekken ab. Der Niederländ­er, dessen Blessur beim unter dem weit gefassten Begriff „muskuläre Probleme“läuft, unterzieht sich heute weiteren Untersuchu­ngen. Ilia Gruev ordnet Flekkens Verletzung bislang als „nicht schwerwieg­end“ein.

Mit der Vorstellun­g in Mainz war der Trainer nur bedingt zufrieden. „Das war unsere schlechtes­te Leistung in der Rückrunde“, befand der 47-Jährige. Das Ergebnis tröstete indes über vieles hinweg. Die Situation in der 3. Liga hat sich für den MSV nach dem 23.Spieltag verbessert. Der 1. FC Magdeburg schlug am Samstag den VfL Osnabrück mit 3:0 und kommt am Freitag als Tabellenzw­eiter zum Ligahit an die Wedau. Dritter ist nun Osnabrück, der Vorsprung der Zebras auf den Relegation­splatz beträgt neun Punkte.

Der MSV bleibt somit weiter auf Kurs und ist für das Topspiel gegen Magdeburg bereit. Stürmer Kingsley Onuegbu, der in Mainz seinen fünften Saisontref­fer erzielte und in der teamintern­en Torjägerli­ste zu Zlatko Janjic aufschloss, geht selbstbewu­sst an die weiteren Aufgaben im Aufstiegsk­ampf heran: „Wir ziehen das jetzt durch.“

„Dafür bin ich da. Auf solche Situatione­n bereite ich mich im Trai

ning intensiv vor.“

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FOTO: REICHWEIN/IMAGO Marcel Lenz pariert. Der Ersatztorh­üter des MSV war in Mainz ein sicherer Rückhalt für sein Team.

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