Punkt für Moral und die Tabelle
FRAUENFUSSBALL Wenn Inka Grings zufrieden ist, dann ist ihr das auch deutlich anzumerken. „Das war ein richtig wichtiger Punkt“, sagt die Trainerin des Frauenfußball-Bundesligisten MSV Duisburg in einem gut gelaunten Tonfall, der das Gesagte noch einmal dick unterstrich. Für die Tabelle war das 1:1 (1:0) beim Tabellenfünften SGS Essen wichtig, „aber besonders auch für unsere Moral“, so die Trainerin. Gleichzeitig duellierten sich der Tabellenzehnte USV Jena und der Elfte Bayer Leverkusen – das Team aus der Chemiestadt nimmt den ersten Abstiegsrang ein. Da auch diese Partie 1:1 zu Ende ging, beträgt der Vorsprung des MSV auf beide Konkurrentinnen weiterhin drei Punkte.
„Wenn wir noch konsequenter gespielt hätten, wäre sogar ein Sieg für uns drin gewesen“, erklärte Grings. „Aber vom Verlauf des Spiels her war das Unentschieden schon verdient.“Gerade in der erste Halbzeit machten die Zebras eine starke Partie. Die Duisburgerinnen setzten konsequent nach, störten die Essenerinnen immer wieder und schafften es dann sogar, Druck aufzubauen. Pech hatte Lara Heß nach 17 Minuten: Bei einem Zweikampf stürzte sie und blieb mit Schmerzen liegen. „Sie hat uns aber signalisiert, dass sie weitermachen kann.“Und das war wiederum Glück: Denn in der 35. Minute leitete Rückkehrerin Marina Himmighofen den Duisburger Führungstreffer ein. Sie machte über rechts Dampf, brachte den Ball in die Mitte rein, den Essen zunächst abwehrte. „Aber dann haben wir endlich clever nachgesetzt“, freute sich Grings. „Lara hat den Ball akrobatisch behauptet“, schildert die Trainerin die Szene und schiebt nach: „Und ich kann bis jetzt noch nicht einmal sagen, wie sie das gemacht hat.“Nach dieser Einlage stand sie frei vor SGS-Keeperin Lisa Weiß und schob cool zum 1:0 ein.
Das persönliche Pech setzte sich für die Torschützin dann aber fort. Fünf Minuten vor der Pause signalisierte sie: Es geht doch nicht mehr. Für sie kam Neuzugang Simona Koren in die Partie. „Wir mussten sie ins kalte Wasser werfen. Das hat sie dann aber auch wirklich gut gemacht“, so Grings.
In Hälfte zwei machte Essen dann allerdings mehr Druck und kam bereits acht Minuten nach Wiederbeginn durch die frühere Duisburgerin Irini Ioannidou nach Zuspiel von Kirsten Nesse zum Ausgleich. Doch der MSV verteidigte weiterhin gut. „Manchmal hatten wir dann auch das nötige Quäntchen Glück, das man haben muss“, sagte Grings. Und zudem eine starke Lena Nuding im Tor – die eine Minute vor dem Ende das Remis mit einer Glanzparade festhielt. „Ja“, sagte Grings immer noch ausgesprochen zufrieden, „das war ein richtig guter Sonntag für uns.“
MSV: Nuding – Himmighofen, Kirchberger, Racz, Hellfeier – Munzert (72. Makas), Zielinski, Debitzki, Heß (40. Koren) – Kiwic, Radtke (86. Weichelt). Tore: 0:1 Heß (35.), 1:1 Ioannidou (53).
„Wenn wir noch konsequenter gespielt hätten, wäre sogar ein Sieg drin
gewesen.“
Inka Grings