Sorge vor ungewollten Besuchern
Die Begegnung zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Magdeburg ist als Hochrisikospiel eingestuft. Die Sicherheitskräfte haben Hinweise darauf, dass Hooligans ins Stadion wollen.
Sportlich steht viel auf dem Spiel. Die Zebras empfangen als Tabellenführer der dritten Liga den Tabellenzweiten aus Magdeburg. Da der MSV sieben Punkte Vorsprung hat, könnte es bei einem Duisburger Sieg schon so etwas wie eine kleine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen geben. Für das brisante Spiel am morgigen Freitag, Anstoß 18.30 Uhr, wird es an den Tageskassen keine Karten geben. Zu dieser außergewöhnlichen Maßnahme greift der Verein, weil es offenbar Hinweise gibt, dass Hooligans ins Stadion wollen, die zum Teil aus Ostdeutschland anreisen, aber auch aus Duisburgs Nachbarschaft stammen könnten. Die Magdeburger haben für die Fans rund 2200 Tickets geordert. Die Polizei hat die Begegnung an der Wedau als Hochrisikospiel eingestuft und bereitet sich entsprechend vor. Die Duisburg-Fans, die dann pünktlich im Stadion sein wollen, sollten sich darauf einrichten, dass die Anreise länger dauert. „Es gibt klare Hinweise, dass mit dem zum großen Teil friedlichen Anhang des 1. FC Magdeburg Hooligans auch aus anderen Vereinen anreisen wollen – nicht nur, um das Spiel in Duisburg zu be- suchen, sondern eventuell auch, um an den Karnevalstagen im Rheinland zu erscheinen“, schreibt der MSV auf seiner Internetseite. Neben dem gestrichenen Verkauf an Tageskarten vor dem Spiel ist auch ein Online-Ticketkauf für die Begegnung nicht möglich. Der MSV hofft, mit dieser außergewöhnlichen Verkaufsregelung zu verhin- dern, dass Zuschauer kommen, die man im Stadion nicht haben will. „Um es deutlich zu machen: Wir wollen keine Angst verbreiten und knicken auch nicht vor Gewalt ein. Wir wollen im Gegenteil mit unseren umfangreichen Maßnahmen...alle Möglichkeiten für ein friedliches Fußballfest ausnutzen. Dass solche Maßnahmen notwendig sind, ist allerdings traurig, zumal wir durch den fehlenden Tagesverkauf bei sonst bis zu 3000 verkauften Tagestickets auch deutliche finanzielle Einbußen in Kauf nehmen müssen“, sagt Peter Mohnhaupt, MSV-Geschäftsführer. Eintrittskarten für das wichtige Spitzenspiel gibt es nur noch am heutigen Donnerstag, 23. Februar, zu den üblichen Zeiten im ZebraShop in der Schauinslandreisen-Arena und in allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Die Polizei wendet sich mit einem Fan-Brief an die Zuschauer des Spiels und weist darauf hin, dass bei der Anreise mit Verkehrsstörungen zu rechnen sei und die Parkplatzkapazitäten begrenzt sind. Wer auf den Öffentlichen Nahverkehr umsteigen will: Wie immer wird die DVG Zusatzbusse einsetzen, die die Zuschauer aus Duisburg pünktlich zum Spiel bringen sollen. Auch an die Gäste geht der Hinweis, dass der MSV-Ordnerdienst und die Polizei die Einlasskontrollen am Freitag sehr ernst nehmen werden. Geöffnet sind die Eingänge zum Stadion bereits ab 16.30 Uhr, so dass alle, die frühzeitig kommen, durch Zeitverzögerungen bei den Kontrollen keine Probleme haben sollten, den Anpfiff mitzuerleben. An alle Besucher geht die Aufforderung, auf rassistische und fremdenfeindliche Äußerungen (wie es sie beispielsweise bei der Begegnung Dortmund gegen Leibzig gegeben hatte) zu verzichten und jede Form von Pyrotechnik zu Hause zu lassen.