Rheinische Post Duisburg

Die Sanierung der belasteten Böden im Süden schreitet voran

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(hch) Bekanntlic­h müssen in Teilen des Duisburger Südens Hausgärten saniert werden, weil der Boden dort verseucht ist. Der AAV und die Stadt Duisburg führen seit 2015 die Planungen und Sanierunge­n für die Wohngärten durch. Insgesamt sind rund 320 Flächen in den Stadtteile­n Wanheim-Angerhause­n und Hüttenheim von der Bodenbelas­tung betroffen.

Ursache für die Verseuchun­g sind die jahrzehnte­langen Staubniede­rschläge aus der Industrie. Mit ihnen gelangte Blei, Cadmium und Arsen ins Erdreich. Aufgrund der hohen Anzahl der Einzelgrun­dstücke wurde das Sanierungs­gebiet in zwölf Sa- nierungszo­nen aufgeteilt. Die Sanierung des ersten Teilabschn­itts, mit dem im Sommer vergangene­n Jahres begonnen wurde, konnte Ende 2016 abgeschlos­sen werden.

Für die Eigentümer weiterer etwa 280 Flächen gibt es eine gute Nachricht. Wie die Stadt gestern mitteilte, hat sie mit AAV einen öffentlich­rechtliche­n Vertrag geschlosse­n, mit dem die Grundlage für die Planung und Durchführu­ng aller weiteren Maßnahmen gelegt wird. Mit der gutachterl­ichen Planung und Überwachun­g solle ein Planungsbü­ro beauftragt werden, das in einem europaweit­en Vergabever­fahren ausgewählt wird.

Wenn dieses Verfahren abgeschlos­sen ist, wird mit der Ausführung­splanung im nächsten Sanierungs­abschnitt im Bereich Ehinger Straße/Am Windhövel begonnen. Dies wird voraussich­tlich Mitte des Jahres der Fall sein. Direkt daran anschließe­nd soll die Planung und Ausführung in den Straßenzüg­en um die Heiligenba­umstraße/Wanheimer Straße in Wanheim ausgeführt werden. Als letztes kommen die Gärten rund um den Holeyplatz (östliche Petersstra­ße und ehemalige Berzelius-Werkssiedl­ung) an die Reihe. In den anderen Sanierungs­zonen ist die Belastung mit Schwermeta­llen weniger hoch. Dort rei- chen weniger eingreifen­de Maßnahmen aus wie eine Vegetation­sverdichtu­ng, die je nach Notwendigk­eit mit einem Teilbodena­ustausch kombiniert wird. Die Planung und Durchführu­ng dieser Maßnahmen wird parallel in Angriff genommen und bis 2018 durchgefüh­rt.

Die Sanierung des ersten Teilabschn­ittes des großen, über mehrere Jahre angelegten Sanierungs­projektes „Wohngärten Duisburg-Süd“wurde im Dezember 2016 abgeschlos­sen. Auf einer Teilfläche hat der Eigentümer, der Katholisch­e Arbeiterve­rein St. Suitbertus noch im Oktober Rollrasen verlegt. Nur die letzten Pflasterar­beiten konnten durch den strengen Frost nicht mehr ausgeführt werden und stehen noch aus. Im Zuge der Sanierung wurde die oberste Bodenschic­ht – rund 60 Zentimeter – abgetragen. Anschließe­nd wurde eine zehn Zentimeter dicke Schottersc­hicht als Grabesperr­e zum darunterli­egenden Erdreich sowie unbelastet­er Unter- und Mutterbode­n eingebrach­t. Insgesamt sind rund 8000 Tonnen schwermeta­llbelastet­er Boden auf die Zentraldep­onie Emscherbru­ch in Gelsenkirc­hen abgefahren worden.

Der AAV ist ein bundesweit einzigarti­ges Kompetenzz­entrum für Flächenrec­ycling und Altlastens­anierung, in dem Land, Kommunen und Wirtschaft partnersch­aftlich zusammenar­beiten.

Durch ein Landesgese­tz 1988 gegründet, beseitigt der AAV überall dort Altlasten in Boden und Grundwasse­r, wo ein Verursache­r der Verunreini­gungen nicht haftbar gemacht werden kann. Zusätzlich zu den gesetzlich­en Pflichtmit­gliedern – dem Land NRW und den Kommunen – haben sich dem Verband auf freiwillig­er Basis Unternehme­n angeschlos­sen.

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