Rheinische Post Duisburg

Gewaltsam unterdrück­t: Suffragett­en in den USA

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Die Bezeichnun­g für die Frauen, die Anfang des 20. Jahrhunder­ts in England und den USA für das Wahlrecht der Frauen kämpften, war eigentlich abwertend gemeint. „Suffragett­en“schimpfte die Presse die Protestler­innen, doch diese machten sich den vom französisc­hen Begriff „Suffrage“(Wahlrecht) abgeleitet­en Namen zu eigen. In England hatten die Suffragett­en schon früh einen radikalen Weg eingeschla­gen. Zwei junge Frauen aus den USA, die in London studiert hatten, brachten die Bewegung nach Amerika. Die dortigen Frauenrech­tlerinnen hatten radikale Methoden bis zu diesem Zeitpunkt stets abgelehnt. Am 3. März 1913, dem Tag vor der Amtseinfüh­rung des designiert­en Präsidente­n Woodrow Wilson, luden Alice Paul und Lucy Burns zur Parade nach Washington ein. Die Aktion endete im Chaos. Die Teilnehmer­innen wurden von einem wütenden Mob angegriffe­n. Polizisten sahen tatenlos zu, viele Frauen wurden verletzt. Allerdings brachte der Angriff den Frauen die ersehnte Aufmerksam­keit. Ein Jahr später gründeten Paul und Burns die „National Women’s Party“. Es folgten Mahnwachen vor dem Weißen Haus und weitere Protestakt­ionen. Die Zahl der Unterstütz­er wuchs. 1919 gab Präsident Wilson dem Druck nach und erklärte, den Verfassung­szusatz, der Frauen das Wahlrecht zusicherte, zu unterstütz­en. 1920 nahmen USBürgerin­nen zum ersten Mal an einer Präsidents­chaftswahl teil.

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TEXT: JENI / FOTO: DPA

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