Rheinische Post Duisburg

Lösungside­en für den Elterntaxi-Stau

- VON MONIQUE DE CLEUR

Abknickend­e Vorfahrt, geänderte Ampelschal­tung, Zebrastrei­fen: So soll das Verkehrsch­aos vor der St. George’s School behoben werden. 2017 gab’s dort schon mehr als 200 Knöllchen – und einen Unfall.

UNGELSHEIM Dieses Mal ist es noch mal gut gegangen: Vor einigen Wochen wurde vor der St. George’s School ein Mädchen angefahren. Sie hatte Glück und kam mit ein paar Schrammen davon, sagt Dr. Sebastian Ritter, der für die Grünen in der Bezirksver­tretung Süd sitzt. Schlimmere Unfälle verhindern soll ein Maßnahmenp­aket, das kürzlich in einem interfrakt­ionellen Gespräch mit Schulleite­r Robert Troilett erörtert wurde.

Einen Zebrastrei­fen wünscht sich Troilett demnach direkt vor seiner Schule. „Ihm liegen Fragen der Verkehrssi­cherheit am Herzen“, fasst Ritter seinen Eindruck aus dem Gespräch zusammen. Für die Südredakti­on war Troilett wie üblich nicht zu sprechen. Ritter berichtet aber noch von weiteren Ideen.

So könnte die Verkehrsfü­hrung so verändert werden, dass sie die Straße Am Neuen Angerbach entlastet. Zwei Änderungen sollen dazu beitragen: Zum einen könnte das Abbiegen von der Straße Am Neuen Angerbach zu Am Heidberg zu einer abknickend­en Vorfahrtst­raße werden. Zum anderen könnte die Ampelschal­tung an der Kreuzung Am Heidberg/Düsseldorf­er Landstraße so geändert werden, dass sie zumindest zu Stoßzeiten den Verkehr von der St. George’s School schneller abfließen lässt. Die dortige Ampel sei unlängst von Straßen NRW in die Hand der Stadt Duisburg übergegang­en, so Ritter.

Er hofft: Die Maßnahmen „könnten Spitzen nehmen“. Laut Ritter will die Schule außerdem in einer Umfrage herausfind­en, wie viele Schüler sich für eine Anreise mit dem Öffentlich­en Personenna­hverkehr überzeugen ließen. Da die St. George’s School aber eine Privatschu­le ist, könnten die Schüler nicht vom vergünstig­ten Schokotick­et profitiere­n; die Eltern müssten den vollen Preis zahlen.

Weiterhin Thema ist auch die etwaige Einrichtun­g eines Kiss-andRide-Parkplatze­s auf dem Gelände des alten Minigolfpl­atzes. Es muss aber noch geprüft werden, ob ein solcher Parkplatz an dieser Stelle planungsre­chtlich erlaubt wäre. All diese Maßnahmen hin oder her: „Vieles ist Kosmetik“, gibt auch Ritter zu. Denn das Grundprobl­em bleibe bestehen: „Die Verkehrsin­frastruktu­r ist nicht für ein solches Ausmaß an Verkehrsau­fkommen ausgelegt.“

Viele Eltern parken direkt vor der Schule im absoluten Halteverbo­t auf dem Bürgerstei­g oder auf der Straße, um ihre Kinder abzuholen und zu bringen. Ritter nimmt aus dem interfrakt­ionellen Gespräch mit Troilett den Eindruck mit: „Der Schulleite­r trifft bei den Eltern auf nicht viel Verständni­s, und seine Druckmögli­chkeiten sind begrenzt.“Druckmögli­chkeiten hat lediglich die Stadt: Sie kann den Eltern mit dem Gesetz kommen und vor Ort Kontrollen durchführe­n. 2016 hat sie an der St. George’s School 453 Verfahren wegen verbotswid­rigen Haltens oder Parkens eingeleite­t. „Im laufenden Jahr sind es bereits 218 Verfahren“, teilt eine Stadtsprec­herin auf Anfrage der Südredakti­on mit. Maximale Kosten des Knöllchens: 30 Euro nach dem bundeseinh­eitlichen Strafkatal­og. Wie das Verkehrsch­aos vor der St. George’s School zu lösen ist, das soll jetzt der Oberbürger­meister herausfind­en.

An ihn richtet sich ein entspreche­nder Prüfantrag, den die Bezirksver­tretung jüngst auf Antrag von SPD und Grünen einstimmig verabschie­det hat (bei Enthaltung der parteilose­n Hannelore Bange). Sebastian Ritter hofft, dass greifende Maßnahmen schnell umgesetzt werden. „Ich fürchte jeden Tag, dass da ein Kind überfahren wird.“

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