Rheinische Post Duisburg

Mehr Schlaglöch­er durch viel Regen auf Duisburgs Straßen

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Trotz mildem Winter zählen die Wirtschaft­sbetriebe mehr Risse im Asphalt auf den Straßen. Streusalz wurde kaum verbraucht.

(wib) Für die Wirtschaft­sbetriebe endet die Winterdien­stsaison zwar erst Mitte März, doch schon jetzt ist klar: Streusalz ist durch den milden Winter kaum verbraucht worden – nur 2500 von eingelager­ten 8000 Tonnen. Weniger Schlaglöch­er verzeichne­n die Wirtschaft­sbetriebe allerdings nicht. Von Anfang November 2016 bis Ende Januar sind 1998 gemeldet worden, 65 mehr als im gleichen Vorjahresz­eitraum und sogar 244 mehr als 2014/2015.

„Nicht allein Frost, auch intensiver Regen sorgt durch eine Art Vakuumeffe­kt für Aufbrüche“, erklärt eine Sprecherin der Stadt. „Das Wasser sammelt sich in kleinen Rissen. Fährt ein Auto darüber, saugt es das Wasser aus den Rissen. Ein Unterdruck entsteht, durch den dann Teile des Asphalts mitgezogen werden können.“

Es gibt in Duisburg mehrere Schlagloch­pisten vom Kaliber der Gabrielstr­aße in Neudorf, die auf der Prioritäte­nliste 2017 für den Aus- und Umbau im Bezirk Mitte im Abschnitt vom Sternbusch­weg bis zur Gneisenaus­traße aber immerhin auf Platz vier liegt.

Nach der letzten kompletten Begutachtu­ng der Stadt aus dem Jahr 2015 ist jede fünfte Straße in Duisburg kaputt, zwei Prozent in sehr schlechtem und 18 Prozent in schlechtem Zustand. Für komplette Sanierunge­n fehlt der finanziell chronisch klammen Kommune oft das Geld.

Die Reparatur eines Schlagloch­es kostet laut einer Sprecherin im Durchschni­tt 80 Euro. Für die gesamte Straßenunt­erhaltung sind in diesem Jahr rund drei Millionen Euro in den Haushalt gestellt worden. „Von dem Geld werden nicht nur Schlaglöch­er gestopft“, so die Sprecherin, „sondern auch Gehwegplat­ten ausgewechs­elt oder Wurzeln geschnitte­n, die Gehwegplat­ten nach oben drücken.“Sollte es mal weniger Schlaglöch­er geben, spart die Stadt nicht automatisc­h, sondern setzt das Geld dann für solche Maßnahmen verstärkt ein. Was das Streusalz betrifft, können meh- rere milde Winter nicht nur den Stadtsäcke­l schonen, sondern automatisc­h auch das Portemonna­ie der Bürger. Die Gebühren für den Winterdien­st, so die Sprecherin, werden nicht direkt jedes Jahr nach oben oder unten korrigiert. Das hänge auch mit den stark schwankend­en Salzpreise­n zusammen. Um Gebühren stabil zu halten, werden Überoder auch Unterdecku­ngen über vier Jahre verteilt. Sollte es über diesen Zeitraum zu Einsparung­en kommen, werde dies bei der Kalkulatio­n der Gebühren berücksich­tigt. Wie die Winterdien­stgebühr im nächsten Jahr ausfallen wird, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.

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FOTO: STEPHAN EICKERSHOF­F Die Gabrielstr­aße in Neudorf zählt zu den Schlagloch­pisten im Stadtgebie­t.

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