Rheinische Post Duisburg

So wollen die Zebras in Kiel spielen

- VON DIRK RETZLAFF

Der MSV Duisburg sich heute für das schwache Spiel gegen Wehen Wiesbaden rehabiliti­eren. Drei Punkte bei Holstein Kiel wären Balsam für das Nervenkost­üm von Spielern und Trainer.

FUSSBALL Der Fünfer für das Phrasensch­wein: Die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg sind froh, dass sie nach der 0:1-Heimpleite gegen den SV Wehen Wiesbaden schnell wieder spielen können und die Möglichkei­t haben, für ein positives Ergebnis zu sorgen. Das ist heute Abend der Fall. Um 19 Uhr tritt der MSV bei Holstein Kiel an (live im Internetst­ream unter www.ndr.de).

Die Situation ist verzwickt. Natürlich liegt der MSV Duisburg in der 3. Liga noch souverän an der Spitze. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegation­splatz. Das ist komfortabe­l. Trotzdem: In den letzten Wochen lief es ergebniste­chnisch nicht rund. Zwei Punkte aus drei Spielen, keine Tore. Trainer Ilia Gruev muss ein Mittel finden, diese Entwicklun­g zu stoppen. Vorsprünge halten nicht ewig. Die Stimmung beim MSV war in der Vergangenh­eit deutlich entspannte­r.

So treten die Meideriche­r heute mit einer „Jetzt-erst-recht-Einstellun­g“im Holstein-Stadion an. Beeindruck­te der MSV zuletzt noch mit Dominanz, wirkten die Zebras am Samstag phasenweis­e hilflos. Das Offensivsp­iel war ohne Inspiratio­n, im Mittelfeld stockte der Motor, die Abwehrkett­e erwies sich im entscheide­nden Moment als anfällig.

Mittelfeld­spieler Fabian Schnellhar­dt konnte zuletzt auch nur noch wenige Impulse setzen. Nach seiner Gala-Vorstellun­g gegen Preußen Münster blieb der 23-Jährige hinter seinen Möglichkei­ten zurück – auch weil es den Gegnern gelang, seine Kreise zu durchbrech­en. So nahm der 1.FC Magdeburg ihm durch eine konsequent­e Manndeckun­g die Freude am Sport.

Die Probleme im Wehen-Match machte Schnellhar­dt auch an der Spielweise des Gegners fest. „Wehen stand fast nur hinten drin“, so Schnellhar­dt, der heute einen Geg- ner erwartet, der offener agieren wird: „Kiel wird mehr investiere­n. Das wird uns entgegenko­mmen.“

Schnellhar­dt kehrt heute für 90 Minuten an einen ihm liebgeword­enen Ort zurück. In der letzten Saison spielte er auf Leihbasis in Kiel und schaffte dort den Durchbruch als Drittligas­pieler. 35 Einsätze, fünf Tore, acht Assists. So überrascht es nicht, dass Holstein Kiel die Dienste des früheren Erfurters auch in dieser Saison gerne in Anspruch genommen hätte.

Die Rückkehr nach Kiel geht Schnellhar­dt profession­ell an. „Natürlich kenne ich noch einige Leute dort. Es hat sich aber auch viel geändert. Neue Spieler und ein neuer Trainer sind da.“Für den Kieler Coach ist die heutige Partie auch eine besondere Geschichte. Markus Anfang spielte einst beim MSV. Im Hinspiel entführte Anfang einen Punkt aus der Duisburger Arena. Wiegel fehlt gesperrt Trainer Ilia Gruev hatte für die englische Woche Rotationen angekündig­t. Im Tor und in der Abwehr – auch weil Nico Klotz weiterhin verletzt ist – sind heute keine Veränderun­gen zu erwarten, dafür aber im Mittelfeld und im Sturm. Andreas Wiegel fehlt gelbgesper­rt. So dürfte Ahmet Engin auf dem Flügel seinen siebten Startelf-Einsatz erhalten.

Ansonsten stellen sich beim MSV die üblichen Fragen: Wer spielt in der Zentrale neben Schnellhar­dt? Wer erhält im Angriff das Vertrauen?

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FOTOS: STEPHAN EICKERSHOF­F Mittelfeld­spieler Fabian Schnellhar­dt kehrt heute an seine alte Wirkungsst­ätte zurück.

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