Rheinische Post Duisburg

Halener Straße: Rot-grün contra Gebag

- VON MARTIN KRAMPITZ

SPD und Grüne wollen, dass das komplette Areal zu einem Baugebiet entwickelt wird. Und widersprec­hen damit Plänen der Wohnungsge­sellschaft Gebag.

HAESEN Neue Wendung beim geplanten Wohngebiet an der Halener Straße im Homberger Ortsteil In den Haesen: SPD und Grüne in der Bezirksver­tretung lehnen die Pläne der städtische­n Wohnbauges­ellschaft Gebag ab, das mehr als 45. 000 Quadratmet­er große Baugelände in Teilbereic­he aufzuteile­n. Damit würde nur für eine Teilfläche ein Bebauungsp­lan gelten, eine öffentlich­e Beteiligun­g an dem Planverfah­ren würde sich dann nur auf diese Teilfläche beziehen.

In einem Antrag für die Sitzung der Bezirksver­tretung Homberg/

„Die Entwicklun­gsziele der Gebag sind nicht

vereinbar mit bezirklich­en Zielen“

Antrag von SPD und Grünen Ruhrort/Baerl in der kommenden Woche bitten die Fraktionen von Rot-Grün Duisburgs OB Sören Link entgegen der Beschlussv­orlage vom 27. Mai vergangene­n Jahres, die Entwicklun­g der Wohnbauflä­che ,Halener Straße’ nicht der kommunalen Wohnungsba­ugesellsch­aft Gebag zu übertragen. Denn die Entwicklun­gsziele der Gebag, wir berichtete­n, seien „nicht vereinbar mit bezirklich­en Zielen, die Fläche Halener Straße unter Einbeziehu­ng einer Öffentlich­keitsbetei­ligung zu einem attraktive­n Wohngebiet zu entwickeln.“

Erst 2016 hatte die zuständige Bezirksver­tretung mit den Stimmen von SPD und Grünen die Gebag be- auftragt, das Brachgelän­de an der Halener Straße baulich zu entwickeln. Da war die Welt, besser gesagt das Verhältnis von Gebag und SPD/ Grünen im Bezirk, offenbar noch in Ordnung. Doch dann lösten die Aussagen von Gebag-Chef Bernd Wortmeyer am 1. März in dieser Zeitung zu den genauen Bauplänen der Stadttocht­er an der Halener Straße den aktuellen Konflikt aus. Zur Erinnerung: Wortmeyer hatte bestä- tigt, dass die Gebag das Grundstück kaufen und hier ein neues Wohnvierte­l errichten wolle. „Wir wollen hier öffentlich geförderte­n Mietwohnun­gsbau realisiere­n“, so Wortmeyer damals. Erstens: Auf dem heutigen Parkplatz und dem Aschenplat­z dahinter, der ein Viertel der Fläche ausmacht, will die Gebag Mehrfamili­enhäuser errichten. Zweitens: Auf dem größeren Fußballpla­tz dahinter sind Einfamilie­n- häuser geplant, die ein Projektent­wickler errichten soll. „Hierfür sind wahrschein­lich keine neuen Bebauungsp­läne erforderli­ch.“Drittens: Die kleinere Fläche dahinter, Richtung Bahnlinie und Schwarzer Weg, soll als Bauland ausgewiese­n werden, mit Planungsre­cht: „Für dieses Gelände muss ein Bebauungsp­lan aufgestell­t werden“, so Wortmeyer. Dieses Areal solle einem Projektent­wickler verkauft werden. Genau die- se Aussagen stießen jetzt auf Unverständ­nis bei SPD und Grünen: „Nur für Flächen, die offensicht­lich nicht den Geschäftsf­eldern der Gebag entspreche­n, solle nach Ansicht von Herrn Wortmeyer ein Bebauungsp­lan aufgestell­t werden. Alleiniges Kriterium für die Entwicklun­g dieser Wohnbauflä­che ist somit das Eigeninter­esse der Gebag, eigene vorhandene Geschäftsf­elder zu bedienen.“Eine einheitlic­he, gebietlich zusammenhä­ngende Entwicklun­g der Fläche zum Wohle des Bezirkes, unter Einbeziehu­ng der Wünsche der Bürger, bleibe bei diesen GebagPläne­n außen vor.

„Der Bebauungsp­lan aus dem Jahre 2006 gilt für das gesamte Grundstück, nicht nur für einen Teilbereic­h“, kritisiert SPD-Sprecher Hans-Gerd Bosch die Aussagen des Gebag-Chefs. „In diesem B-Plan ist die öffentlich­e Beteiligun­g, die Informatio­n und Anhörung der Bürger, vorgeschri­eben.“An diese Vorgaben, die die politische­n Gremien wie die Bezirksver­tretung beschlosse­n hätten, müsse sich auch die Gebag halten.

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FOTO: UDO MILBRET Hier soll gebaut werden: Das Brachgebie­t an der Halener Straße in den Haesen beschäftig­t jetzt die Politik.

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