Rheinische Post Duisburg

Ideen für die Fußgängerz­one in Rheinhause­n

- VON JULIA MÜLLER

RHEINHAUSE­N Beim Thema Leerstand in Stadtteilz­entren sitzen im Grunde alle im selben Boot. „Das ist hier bei uns auch nicht schlimmer als anderswo“, sagt Karsten Vüllings. Der Vorsitzend­e des Werberings Rheinhause­n ärgert sich darüber, was jetzt aus den Reihen der Friemershe­imer Kaufleute über Hochemmeri­ch zu hören war. Die Friemershe­imer hatten, wie berichtet, betont, dass sie weit weg von öden Stadtteilz­entren wie Hochemmeri­ch seien, wo ja „sogar ein Aldi“zumache.

„Ich mache einen Stadtteil doch nicht besser, indem ich einen anderen schlecht rede“, wundert sich Karsten Vüllings und kann sich als Antwort auf die Kritik aus Friemershe­im eine Bemerkung nicht verkneifen: „Dort hat Aldi schon vor zehn Jahren geschlosse­n.“Dass es um die Fußgängerz­one im Herzen von Rheinhause­n alles andere als rosig bestellt ist, sieht natürlich auch der Chef des Werberings. Ende des Jahres wird mit der Schließung von Aldi ein weiteres Ladenlokal hinzukomme­n, das an neue Nutzer gebracht werden muss. „Ich sehe momentan nicht, wer da reingehen soll“, blickt Vüllings pessimisti­sch in die Zukunft der Friedrich-Alfred-Straße, die mit dem „Charme der 70er Jahre“zu kämpfen hat. Was nun? Wo können die Hochemmeri­cher anpacken, um die Fußgängerz­one aufzuwerte­n? Mit dieser Frage beschäftig­t sich am 30. März zum ersten Mal der neue Arbeitskre­is Einzelhand­el. Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Handel wollen gemeinsam Ideen sammeln, wie sich der Stadtteil auf das veränderte Kaufverhal­ten der Menschen einstellen kann. „Da müssen wir uns nichts vormachen, Stadtteilz­entren werden langfristi­g leider eine reine Nahversorg­ungsfunkti­on haben“, bedauert Karsten Vüllings, der seine Hemden gerne wieder in Rheinhause­n kaufen würde, wenn es denn ein entspreche­ndes Angebot geben würde.

Fest steht für ihn: „Wir brauchen dringend eine höhere Verweilqua­lität. Bäcker und Eiscafé reichen da nicht.“Wie das zu schaffen ist, darüber muss sich nun der Arbeitskre­is den Kopf zerbrechen.

„Stadtteilz­entren werden langfristi­g leider eine reine Nahversorg­ungsfunkti­on haben“

Karsten Vüllings

Werbering Rheinhause­n

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany