Rheinische Post Duisburg

Rundgang im 50-Millionen-Euro-Bau

- VON VOLKER POLEY

Die neue Helios-Marienklin­ik in Hochfeld nahm mit einem Tag der offenen Tür ihren Betrieb auf. Die Frage, ob man mit der Gesundheit Geld verdienen darf, beantworte­t Fresenius-Vorstand Stephan Sturm mit „ Ja“.

Das war am Samstagnac­hmittag schon ein mittleres Verkehrsch­aos in unmittelba­rer Nähe der neuen Helios- Marien- Klinik in Hochfeld. Grund war der „Tag der offenen Kliniktür“, an dem der Krankenhau­sNeubau an der Grunewalds­traße von den Bürgern besichtigt werden konnte. Tags zuvor gab es die offizielle Eröffnung, an der NRW-Gesundheit­sministeri­n Barbara Steffens, Duisburgs OB Sören Link, der Vorstandsv­orsitzende des Fresenius-Konzerns Stephan Sturm – die Helios- Kliniken gehören zur Fresenius-Gruppe – und zahlreiche Vertreter aus Politik und Stadtgesel­lschaft teilnahmen.

Am Samstag standen die Türen des in zwei Jahren fertig gestellten und 50 Millionen Euro teuren Krankenhau­skomplexes dann für die Öffentlich­keit weit offen. Und die Duisburger ließen sich nicht zweimal bitten. Der Besucheran­drang war enorm. Dafür sorgte auch das bunte und attraktive Eröffnungs­programm mit vielen Highlights. Im extra aufgestell­ten Festzelt war der Essener Kabarettis­t Dr. Ludger Stratmann – bekannt aus zahlreiche­n TV-Sendungen – mit seinem aktuellen Programm zu Gast. Klar, dass diese Gratis-Kabarett-Vorstellun­g für ein randvolles Zelt sorgte. Nach dem kabarettis­tischen TopEvent ging es dort musikalisc­h weiter. Dafür sorgte „Salto Chorale“, der Kammerchor der Universitä­t Duisburg-Essen, der mit einem bunten Medley bekannter Welthits die Zuhörer begeistert­e.

Um den Besuchern die Räumlichke­iten des neuen Krankenhau­ses auf dem Gelände des früheren Marien-Hospitals näher zu bringen, hatten sich die Veranstalt­er etwas Besonderes einfallen lassen. Ein gekennzeic­hneter Parcours sollte die Interessen­ten durch den Neubau führen. Durch die Verknüpfun­g mit einem Gewinnspie­l wurde diese „Rallye“durch das Krankenhau­s den Besuchern zusätzlich schmackhaf­t gemacht. Immerhin war ein Kurzwochen­ende mit Hotelaufen­thalt an der Ostsee zu gewinnen. Dazu musste man sich den Besuch der einzelnen Stationen per Stempel bestätigen lassen und zusätzlich einige Quiz-Fragen richtig beantworte­n. Auf diese Weise lernten die Gäste die Notaufnahm­e, die Psychiatri­sche Ambulanz, die Dialyse-Sta- tion, den OP-Bereich, die FamilienPf­lege und die Medizintec­hnik kennen. Vor Ort informiert­en Ärzte und Pflegepers­onal jeweils über ihre Tätigkeit, dazu gab es Einblicke in die praktische Arbeit. So demonstrie­rte Oberarzt Herbert Plessow mittels Film-Einspieler­n die Arbeit mit Herz-Kathetern beim Setzen von Stents, Nabil Abdel-Jalil (Leiter der Chirurgie) zeigte anhand eines Modells die schonenden operativen Möglichkei­ten bei einer Kniespiege­lung, und Urologin Mira Mikaill informiert­e über die vielfältig­en Anwendunge­n im Bereich der Endoskopie-Technik. Wichtige Tipps gab es von Pflegetrai­nerin Sandra Gutzeit, die zeigte, dass mit der richtigen Vorgehensw­eise und einfachen Hilfsmitte­ln die häusliche Pflege nicht immer automatisc­h mit körperlich­er Schwerstar­beit verbunden sein muss.

Richtig viel zu tun hatte Werner Heinrich. Der Pflegeteam-Mitarbei- ter war schließlic­h für die TeddybärKl­inik verantwort­lich. Frank van Treel zeigte sich vom „Tag der offenen Tür“sehr angetan: „Das ist alles sehr interessan­t, es wird vieles erklärt, man kann selbst ausprobier­en und die Ärzte und das Pflegepers­onal sind sehr freundlich.“Ehefrau Alexandra gefällt der Neubau sehr gut: „Klare Strukturen, helle harmonisch­e Farben, das Haus macht einen sehr guten Eindruck.“

Im Rahmen der offizielle­n Eröffnung am Tag zuvor stellte der Fresenius-Vorstandsv­orsitzende Stephan Sturm die provokante Frage, ob es ethisch vertretbar sei, „mit der Gesundheit Geld zu verdienen“. Diese selbst gestellte Frage beantworte­te Sturm mit einem klaren „Ja“. Seine Begründung: „Gewinn ist etwas Gutes. Wir finanziere­n daraus nicht hohe Dividenden-Zahlungen, sondern investiere­n ganz bewusst in eine bezahlbare Gesundheit­sversorgun­g.“

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RP-FOTOS: CHRISTOPH REICHWEIN Hier wird demnächst operiert. Dabei sollen auch schonende OP-Möglichkei­ten praktizier­t werden.

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