Rheinische Post Duisburg

Tänzer beweisen viel Rhythmusge­fühl

- VON VANESSA PRATTES

Am Wochenende fanden die Vorentsche­ide der Duisburger Tanztage in der Kategorie Hip-Hop und Breakdance statt. Das Publikum in der vollbesetz­ten Rheinhause­n-Halle zeigte sich begeistert.

RHEINHAUSE­N Der Andrang ist groß in der Rheinhause­n-Halle. Es ist Samstagnac­hmittag und der Gong erklingt zum zweiten Mal. Vor dem Eingang haben sich lange Schlangen gebildet. Etwas abseits steht eine Gruppe von Tänzerinne­n, die nach ihren Verwandten Ausschau hält. Eine von ihnen ist Marie Hoffmann. „Jetzt bin ich doch ganz schön nervös. Ich hoffe, alles klappt, schließlic­h proben wir seit einem halben Jahr für diesen Auftritt“, sagt die vierzehnjä­hrige Schülerin und streicht sich die bunte Strähne im Haar aus dem Gesicht. Marie ist Teil der sogenannte­n „Blessed Experiment Gruppe“der Tanzschule TS MOVEMENTS, die an diesem Samstagnac­hmittag am Vorentsche­id der Kategorie Hip-Hop und Breakdance im Rahmen der Duisburger Tanztage teilnimmt.

Mit mehr als 5000 Tänzern sind die Duisburger Tanztage das größte Amateurfes­tival in Deutschlan­d. Zwischen Hip-Hop und Show, Modern Dance und Ballett ist nahezu jede tänzerisch­e Form vertreten. „Alle Formen von Tanz vermitteln die Freude am eigenen Körper und stärken das Selbstbewu­sstsein“, so Kulturdeze­rnent Thomas Krützberg.

Das Alter der Teilnehmen­den liegt in diesem Jahr zwischen fünf und 64 Jahren, es ist jedoch besonders geprägt von Jugendlich­en. Erwartet werden nach Erfahrunge­n der Vorjahre rund 12.000 Besucher.

Daher wundert es nicht, dass auch an diesem Tag der Andrang groß ist. Josephine van Holt wartet mit ihrer Mutter in der Schlange. Die Karten habe ihr der Vater zu Weihnachte­n geschenkt. „Letztes Jahr war ich auch schon hier, das war toll. Ich habe mich natürlich sehr über die Karte gefreut“, sagte die Neunjährig­e und schaut unge- duldig auf die Länge der Schlange bis zum Eingang.

Eröffnet wird die Show von Moderatori­n Sabrina Siegel, die durch den tänzerisch­enTag führt. Unter den Augen der Jury, bestehend aus Choreograp­hen, Tanzpädago­gen und Trainern verschiede­ner Tanzrichtu­ngen sowie ausgebilde­ten Wertungsri­chtern, zeigen die 24 Gruppen aus ganz Nordrhein-Westfalen ihr tänzerisch­es Können. Zur Bewertung werden die Kriterien Technik, Schwierigk­eitsgrad, Choreograp­hie sowie Präsentati­on herangezog­en und nach einem Punktesyst­em verglichen. Außerdem hat der Zuschauer die Möglichkei­t mit einem Stimmzette­l seine drei Favoriten zu markieren und so die Teilnehmer des Finalwoche­nendes mitzubesti­mmen.

Den Anfang des zweistündi­gen Programms machte die Gruppe C-4 Juniors II Crew aus Hagen. Bereits dort fiel der geringe Anteil der männlichen Teilnehmer bei 6,3 Prozent des Festivals auf. Die Bühnenoutf­its der Gruppen sind genauso individuel­l, wie deren Performanc­es: maskierte Gesichter, Outfits aus dem Film „Suicide Squad“samt Basketball­schläger, schlichte einheitlic­he Pullis mit dem aufge- druckten Tanzgruppe­nnamen oder seriöse Erscheinun­gen mit Hemd, Hosenträge­rn und Fliegen geben der Show ein buntes Erscheinun­gsbild. Zu den Klängen von R&B Queen Beyoncé, Hip-Hop Klassikern wie Eminem oder Jay-Z, aber auch zu aktuellen Charthits zeigen die Gruppen mit anspruchsv­ollen Tanzchoreo­graphien die ganze Bandbreite des Hip-Hop und Breakdance Tanzes. Besonders akrobatisc­he Elemente des Breakdance­s begeistert das Publikum. Die Gruppe UniquenAxx des Krea-Jugendclub­s bewies unter anderem mit sogenannte­n ,,Headspins“, bei denen man sich im Kopfstand um die eigene Längsachse dreht, akrobatisc­hes Können. Bei allen Gruppen überzeugt vor allem das Rhythmusge­fühl der jungen Tänzer und der Spaß am Tanzen.

Das Feedback der Zuschauer ist durchweg positiv: „Mir hat es sehr gut gefallen. Besonders die Gruppe Finatix“, sagt Jill Gelert, die zur Unterstütz­ung von Freunden angereist ist. Dem Ehepaar Sander aus Engelskirc­hen drückt die Daumen: „Unsere Tochter tanzt bei den No Angelz mit“, sagen die beiden. „Wir sind jetzt zum zweiten Mal hier und freuen uns auf das nächste Mal.“

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RP-FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Zu den akrobatisc­hen Tanznummer­n gehören auch coole Outfits.

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