Geduldsprobe für die RESG-Fans
Bundesliga: Nach dem Erfolg nach Penaltyschießen gegen die IGR Remscheid ist Walsum der zweite Rang nach der Punkterunde kaum noch zu nehmen.
ROLLHOCKEY Die RESG Walsum hat die Geduld ihrer Fans auf eine harte Probe gestellt – gelohnt hat es sich dann aber doch. Nach zwei Stunden und fünf Minuten hatte der deutsche Rollhockey-Rekordmeister das Verfolgerduell der Bundesliga gegen den Tabellendritten IGR Remscheid mit 10:9 gewonnen– nach zehnminütiger Verlängerung und 14 Versuchen im Penaltyschießen. Platz zwei nach der Punktrunde ist den Roten Teufeln nur noch theoretisch zu nehmen.
Seine Erkenntnis aus diesem kräftezehrenden Duell formulierte RESG-Trainer Günther Szalek so: „An uns geht der Weg nicht so einfach vorbei – auch wenn wir mal nicht unseren besten Tag erwischen.“Das war in der Tat bei einigen Walsumer Akteuren der Fall – zum Beispiel bei Miquel Vila, der eine Woche nach seinem starken Auftritt beim 5:3 in Cronenberg diesmal so gut wie gar nichts auf die Reihe bekam. Pedro Queiros, 14 Tage lang beruflich nicht beim Training, ging die Eingespieltheit mit seinen Kollegen erkennbar ab. Und selbst Keeper-Kapitän Tobias Wahlen ließ zwei, drei Schüsse passieren, die er sonst locker abwehrt.
Da war es ein Glücksfall, dass ein anderer Akteur sich in aufsteigender Form präsentierte, dessen Einsatz auf der Kippe gestanden hatte. Sebastian Haas, in Cronenberg mit verletztem Handwurzelknochen ausgeschieden, saß zu Beginn auf der Bank, kam dann aber, als es nicht so recht laufen wollte, aufs Feld und half die Wende zum Besseren herbeizuführen. Als Remscheid sich bei einer 5:3-Führung auf der Siegerstraße wähnte, schnürte Haas innerhalb von drei Minuten einen Doppelpack, dem Xevi Berruezo das 6:5 folgen ließ. Weil dann aber wieder etwas zu viel Verwaltungsmodus folgte, blieb der entscheidende Schlag aus; stattdessen beförderte Maximilian Richter die Gäste noch in die Verlängerung.
Hier brachte Berruezo die RESG wieder nach vorn; dann hatte aber der ansonsten ebenfalls überzeugende Felipe Sturla Pech, als er eine eher harmlose Hereingabe von Alexander Ober ins eigene Tor abfälschte. So musste das Penaltyschießen herhalten. Diese erst zu Saisonbeginn eingeführte Variante, ein Spiel zu entscheiden, hat die Option, nach den fünf ersten Schützen freie Wahl zu haben, wer denn antreten soll. In der ersten Runde trafen nur Sebastian Haas und Fabian Selbach; danach schickte Günther Szalek noch zweimal Haas an die Linie, der jeweils traf. Weil das für die Gäste nur dem Ex-Walsumer Yannik Lukassen glückte, durfte die RESG am Ende jubeln.
Tore: 1:0 Sturla (2.), 1:1 Strieder (3.), 1:2 Peinke (11.), 1:3 Richter (16.), 2:3, 3:3 Sturla (17., 26.), 3:4 Richter (27.), 3:5 Strieder (28.), 4:5, 5:5 Haas (29., 32.), 6:5 Berruezo (32.), 6:6 Richter (43.), 7:6 Berruezo (52.), 7:7 Ober (56.). Tore im Penaltyschießen: 8:7 Haas, 8:8 Selbach, 8:9 Lukassen, 9:9, 10:9 Haas.