2:4 gegen Rhede ist für den FSV nicht leicht zu verdauen
FUSSBALL (T. K.) Denis Tahirovic brauchte nach dem Abpfiff ein wenig Zeit für sich. Der Trainer des FSV Duisburg saß auf seinem Stuhl am Spielfeldrand und richtete den Blick zwei Minuten lang auf den Boden. Schließlich stand er auf und schritt mit seinem Assistenten René Lewejohann auf die andere Seite des Platzes, wo beide sich auf die verwaiste Tribüne setzten. Es gab vermutlich etwas Redebedarf nach der 2:4 (0:3)Heimniederlage des Fußball-Landesligisten gegen den VfL Rhede.
Dass dieses Ergebnis nicht leicht zu verdauen war, liegt auf der Hand – schließlich hatte der FSV mit vier Punkten aus zwei Spielen ohne Gegentor einen sehr annehmbaren Start ins Jahr hingelegt. Um die Schwere der Aufgabe gegen die Münsterländer wussten die Gastgeber freilich. „Rhede ist eine der stärksten Mannschaften der Liga. Das wird ein echter Prüfstein“, meinte Klubchef Erol Ayar vor dem Anpfiff.
Denis Tahirovic nahm nur eine Änderung in seiner Startelf nach dem 0:0 in Oberhausen vor: Für den grippegeschwächten Ali Basaran begann auf der rechten Seite Michael Siminenko, der sich mit vier Toren im Pokalspiel gegen RWS Lohberg empfohlen hatte. 20 Minuten lang tasteten sich beide Teams ab – dann konnte FSV-Schlussmann Aleksandar Zivkovic einen Schuss von Stefan Chciuk nur vor die Füße von Meikel Junker abwehren, der zum 0:1 abstaubte. Der FSV versuchte zu antworten, sah sich bei diesen Bemühungen aber von Schiedsrichter Thibaut Scheer benachteiligt, der unter anderem ein elfmeterreifes Foul an Ibrahim Bayraktar nicht ahndete.
Unmittelbar vor dem Seitenwechsel kam es dann knüppeldick für den FSV. Erst schloss erneut Junker einen vorbildlichen Rheder Konter zum 0:2 ab, dann legte Martin Schüring mit dem Pausenpfiff das 0:3 nach. Zur zweiten Hälfte kam dann doch Ali Basaran für den wieder schwachen Ibrahim Bulut. Ein Foul von Geronimo Ueffing am Joker sorgte für neue Hoffnung, weil es im Strafraum erfolgte und Bayraktar den fälligen Elfmeter im Netz unterbrachte (65.). Nur drei Minuten später zeigte Schiri Scheer wieder auf den Punkt. Erneut hatte Ueffing zugelangt, diesmal gegen Bora Karadag. Bayraktar versuchte es nun in der linken statt der rechten Ecke, doch dort war auch Rhedes Keeper Marc Tebroke.
Statt des möglichen Anschlusstores gab es praktisch im Gegenzug das vorentscheidende 1:4, als erneut Schüring nach starker Vorarbeit von Chciuk traf. Der FSV hätte durch Siminenko noch einmal herankommen können, doch der ließ zwei Riesenchancen liegen. Dem 2:4 durch Karadag folgte nur noch der Abpfiff.