Rheinische Post Duisburg

So kann das Mercatorqu­artier aussehen

- VON HILDEGARD CHUDOBBA

In der Innenstadt gibt es kein vergleichb­ares Grundstück wie die Brachfläch­e gegenüber vom Rathaus. Hier soll Duisburg ein neues innerstädt­ische Viertel für Leben und Wohnen erhalten.

Das Gelände für das künftige Mercatorqu­artier am Rathaus macht derzeit einen öden Eindruck. Lediglich das weiße Partyzelt, das zunächst die Karnevalis­ten nutzten und in dem nun Akzente-Veranstalt­ungen stattfinde­n, sowie die Ausgrabung­en, die hier getätigt werden, erwecken den Eindruck, dass auf dieser Brache Leben herrscht. Das Gelände ist das, was man als „Filetgrund­stück“bezeichnet.

Dies mag auch der Grund dafür sein, warum mit dessen Entwicklun­g so behutsam umgegangen wird. Bekanntlic­h hat die Duisburger Wohnungsba­ugesellsch­aft GEBAG es übernommen, die Erschlie-

„Wir starten bereits jetzt mit der Vermarktun­g“

Bernd Wortmeyer , Gechäftsfü­hrer der Duisburger Woh

nungsbauge­sellschafr­t GEBAG ßung und Vermarktun­g voranzutre­iben. Wie sich die Stadt die Nutzung vorstellt, das zeigen die gestern bekanntgeg­ebenen Planungen.

Sie wirken durchdacht und – mindestens genau so wichtig – realisierb­ar. Wohnen in Gebäuden, die nicht nach Mietskaser­nen aussehen, dazu gastronomi­sche und gewerblich­e Nutzung (Einzelhand­el), die an diesen Standort passen – so könnte es werden. Voraussetz­ung dafür ist, dass sich Investoren finden, was angesichts der hervorrage­nden Lage nicht schwer sein sollte.

Den Grundstein für die Entwicklun­g hat die Stadt bereits vor mehr als zehn Jahren mit dem Masterplan Innenstadt gelegt. Voraussetz­ung war dafür die Aufgabe der damals dort noch ansässigen Schulen. Die kaufmännis­che Berufsschu­le ist bekanntlic­h in das neue Bildungsze­ntrum in Neudorf gezogen, für die Grundschul­e und die Hauptschul­e gab es zuletzt keinen Bedarf mehr. Nach dem Abriss der Gebäude kann das Areal zwischen Ober- und Gutenbergs­traße nun zu einem hochwertig­en innerstädt­ischen Wohnquarti­er entwickelt werden. Auf der Grundlage des Wettbewerb­sergebniss­es aus dem Jahr 2010 wurde der städtebaul­iche Entwurf für das Quartier durch das Büro Gewers Pudewill in Zusammenar­beit mit den städtische­n Planern überarbeit­et und liegt nun vor. Dabei werden auch die Ergebnisse der archäologi­schen Untersuchu­ngen berücksich­tigt, bei der bedeutende Funde aus dem Früh- und Spätmittel­alter entdeckt wurden. Unter anderem stießen die Ausgräber bekanntlic­h auf Reste des Wohnhauses von Gerhard Mercator.

Ziel ist es, auf dem Gelände eine attraktive Wohnnutzun­g mit einem vielfältig­en Angebot an unterschie­dlichen Wohntypen zu schaf- fen. Das Konzept orientiert sich dabei an dem alten Stadtgrund­riss, vor allem im Bereich der Oberstraße und der alten Stadtmauer. Bedeutende Duisburger Bauten wie das Mercator Haus und das Ott-Vogel Haus, Nachbarn der Familie Mercator, sollen nach Möglichkei­t rekonstrui­ert werden. Abhängig ist das allerdings davon, dass sich dafür ein Geldgeber findet.

„Mich überzeugt der Entwurf zur Entwicklun­g dieses Filetstück­s in bester Innenstadt­lage. Ich bin sicher: Im Mercator Viertel wird es sich gut wohnen lassen“, so Oberbürger­meister Sören Link. Dort biete sich die einmalige Chance, historisch­e Funde in die Neubauten zu integriere­n und gleichzeit­ig die Ver-

 ??  ?? Als sei es immer schon an dieser Stelle gewesen: Der Entwurf für das Mercatorqu­artier überzeugt damit, dass sich die Neubauten perfekt in die Umgebung gegenüber vom Rathaus einpassen.
Als sei es immer schon an dieser Stelle gewesen: Der Entwurf für das Mercatorqu­artier überzeugt damit, dass sich die Neubauten perfekt in die Umgebung gegenüber vom Rathaus einpassen.

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