Ein grandioser, bejubelter Theater-Renner
Im Großen Saal im Theater gab es „Gift. Eine Ehegeschichte“von Lot Vekemans.
Der Tod ist der sicherste und endgültigste Umbruch im Leben. Wie wir mit den Tod umgehen, war jetzt Thema beim Theatertreffen der 38. Duisburger Akzente „Umbrüche“. Im fast ganz gefüllten Großen Saal im Theater gab es „Gift. Eine Ehegeschichte“(2009) von Lot Vekemans.
Der Theater-Renner war in der vorigen Spielzeit schon einmal in Duisburg zu erleben, damals vom Schauspielhaus Bochum mit Bettina Engelhardt und Dieter Bär (die RP berichtete). Die Inszenierung jetzt vom Deutschen Theater Berlin war 2013 die erste Theaterarbeit des Filmemachers Christian Schwochow und nahm das Dialogstück buchstäblich noch viel mehr beim Wort.
Kurz zur Handlung: Auf einem Friedhof treffen sich eine Frau und ein Mann nach zehn Jahren wieder. Sie haben „erst ein Kind verloren, dann sich selbst und dann einander“, wie es im Stück heißt. Es geht angeblich um die Umbettung ihres Sohnes, weil auf dem Gelände Gift gefunden wurde. Doch erst als „Er“versteht, dass „Sie“das Treffen ar- rangiert hat, weichen ihre Kämpfe wieder ihrer Warmherzigkeit. Beiden wird klar, dass sie innerlich immer verbunden sein werden, aber äußerlich niemals mehr zusammen kommen können. Vekemans würzte das ernste Stück mit typisch hollän- dischem Humor, etwa wenn es heißt: „Erst auf dem Sterbebett wird alles gut? Na, das ist ja gerade noch rechtzeitig.“
Die beiden Großdarsteller Dagmar Manzel (die dafür 2014 mit dem Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ausgezeichnet wurde) und Ulrich Matthes wandeln wunderbar auf dem schmalen Grat zwischen Komik und Traurigkeit, bringen uns die beiden Figuren in ihrer liebenswürdigen Verlegenheit, Verletzbarkeit, Wut, aber auch Zärtlichkeit ganz nahe. Ein Höhepunkt der aktuellen Akzente, der viel Jubel bekam.
Das Theatertreffen geht zu Ende am Freitag, 24. März, und Samstag, 25. März, jeweils um 19.30 Uhr, im Großen Saal mit „Diese Geschichte von ihnen“von John Hopkins als Gastspiel vom Burgtheater Wien. Karten gibt es am einfachsten unter der Telefon-Nummer 0203/ 283 62 100.