Rheinische Post Duisburg

Wärme in Strom umwandeln

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(RP) Sie könnten heiße Industrier­ohre oder Autoabgasl­eitungen ummanteln: Thermoelek­trische Generatore­n erzeugen Strom aus Wärme und gewinnen damit Energie zurück. Allerdings bestehen sie meist aus seltenen und/oder giftigen Materialie­n. Dass es auch anders geht, wiesen jetzt Wissenscha­ftler vom Center for Nanointegr­ation (CENIDE) der Universitä­t Duisburg-Essen (UDE) nach und lassen sich ihre Technik nun patentiere­n. Thermoelek­trische Generatore­n funktionie­ren nur dann, wenn eine ihrer Seiten möglichst heiß, die andere dagegen kalt ist. Sie sollten daher selbst kaum Wärme leiten, elektrisch­en Strom hingegen sehr gut. Dies zu kombiniere­n, ist schwierig, aber eine Materialko­mbination aus sehr dünnen Oxidschich­ten leistet genau dies. Die Idee dazu hatten die UDEPhysike­r Prof. Dr. Rossitza Pentcheva und Dr. Benjamin Geisler. Es ist selbst bei Hitze stabil und ungiftig. Der Clou: Eigentlich benötigt man zwei verschiede­ne Materialie­n: eins mit mehr positiven (p-Typ) und eins mit mehr negativen (n-Typ) elektrisch­en Ladungen. Die beiden UDEForsche­r zeigen jedoch in Computersi­mulationen, dass sich beide aus derselben Materialko­mbination herstellen lassen. Geisler: „Dies ist ein ganz neuer Denkansatz. Es funktionie­rt und macht zudem die teuren wie schädliche­n Materialie­n überflüssi­g.“Das Fachmagazi­n Physical Review B berichtet darüber in seiner Märzausgab­e.

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