Rheinische Post Duisburg

Grözingers Verletzung trübt Freude über Sieg

- VON FRIEDHELM THELEN

Der Angreifer der Füchse muss kurz vor Schluss des Spiels gegen Halle nach einem Check gegen das Knie vom Eis.

EISHOCKEY Die Play-offs sind eine Zeit der Eishockey-Lebensweis­heiten. Eine geht so: „Der letzte Sieg ist immer der schwerste.“Das ist gar nicht so falsch, kann aber falsch werden, wenn die Mannschaft, die nur noch einen weiteren Erfolg vom Erreichen der nächsten Runde ist, konzentrie­rt auftritt. Und schnell spielt. Und Tore schießt. Und genau das hat der EV Duisburg im ersten Drittel gemacht: Nach dem 5:2 (3:1, 1:1, 1:0)-Erfolg im dritten Achtelfina­lspiel gegen die Saale Bulls Halle haben die Füchse das Viertelfin­ale der Eishockey-Oberliga erreicht.

Nun ist Eishockey in Nigeria nicht unbedingt verbreitet, einen neuen Fan aus diesem Land haben die Füchse aber: MSV-Stürmer Kingsley Onuegbu sah sich die Partie der schwarz-roten Nachbarn an – und konnte sich nach nicht einmal vier Minuten über das erste Duisburger Tor freuen. André Huebscher setzte sich sehenswert zentral durch, legte ab und Raphael Joly lud einmal durch und tauchte die Eissportha­lle Duisburg in Jubel. Damit konnten die EVD-Fans kurze Zeit später schon wieder weitermach­en. Denn Norman Martens holte in der sechsten Minute zu einem Schlagschu­ss aus, der so manche Kinnlade im Rund des Eisstadion­s nach unten kippen ließ: Sein Geschoss schlug im rechten Winkel ein.

Und als Mike Schmitz im Nachschuss und in Überzahl zum 3:0 (14.) erfolgreic­h war, schien die oben zitierte Weisheit ins Land der Fabeln verwiesen zu werden. Sie ist aber nicht ohne Grund eine Weisheit. Eine Unachtsamk­eit nutzte Halles Philipp Gunkel in der 18. Minute zum 1:3.

Tatsächlic­h wurden die ersten rund zehn Minuten des Mitteldrit­tels schwer. Halle wollte sich nicht als Mannschaft präsentier­en, die sich mir nichts, dir nichts in die Sommerpaus­e befördern lässt. Die Bulls belagerten das EVD-Tor – und die Füchse hatten für einige Minuten Schwierigk­eiten, sich zu befreien. Das gelang erst in der 30. Minute in der bestmöglic­hen Art und Weise: Einen Konter schloss Joly mit der Rückhand zum 4:1 ab. Doch es blieb weiter knifflig, weil Halle wieder auf zwei Tore herankam. Bei Eric Wunderlich­s Schuss war die Sicht für Goalie Justin Schrörs verdeckt und die Bulls waren wieder in Schlagweit­e (39.). „Halle ist im zweiten Drittel besser ins Spiel gekommen“, sagte EVD-Trainer Reemt Pyka. „Es ist ärgerlich, so kurz vor der zweiten Pause so ein Gegentor zu kassieren.“

Im Schlussabs­chnitt waren gerade einmal 24 Sekunden gespielt, als Lars Grözinger die Chance hatte, den Deckel auf die Serie zu packen, doch er scheiterte aus kurzer Distanz am Hallenser Keeper Sebastian Albrecht. Danach musste Justin Schrörs im EVD-Tor zweimal entscheide­nd eingreifen, um den Anschluss zu verhindern. Äußerst bitter wurde es weniger als zwei Minuten vor Schluss, als Grözinger offenbar mit einer Knieverlet­zung liegen blieb und mit einer Trage vom Eis gebracht werden muss; Wunderlich kassierte für das Foul eine Spieldauer­strafe. Joly legte das 5:2 nach.

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FOTOS: UTE GABRIEL Start geglückt: Die Füchse durften schon nach knapp sechs Minuten das 2:0 durch Norman Martens bejubeln.

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