Rheinische Post Duisburg

Von Gauklern und mystischen Elixieren

- VON CAROLIN SKIBA

Der Kunsthandw­erker Markt findet am kommenden Wochenende bereits zum 28. Mal in der Duisburger Innenstadt statt. Besucher können eintauchen in eine längst vergangene Zeit.

Passend zum frühlingsh­aften Wetter wird am kommenden Wochenende auch der Start in die neue Veranstalt­ungssaison eingeläute­t – den Anfang macht das Kunsthandw­erkerfesti­val, das vom 30. März bis zum 2. April in der Duisburger Innenstadt stattfinde­t. Erstmals werden nicht nur die König- und die Kuhstraße bespielt, auch die Münzstraße beteiligt sich mit eigenen Aktionen, Aussteller­n und Künstlern. Parallel dazu gibt es am Samstag und Sonntag eine „Mittelalte­r-Meile“. Ob am Sonntag begleitend die Geschäfte geöffnet haben, ist noch nicht klar.

Der Kunsthandw­erkermarkt ist nach Veranstalt­erangaben mit etwa 115 Aussteller­n aus ganz Deutschlan­d und den Nachbarlän­dern und noch mal rund 40 gastronomi­schen Anbietern der größte Innenstadt­markt in NRW und findet in diesem Jahr bereits zum 28. Mal statt. Viele neue Trends und interessan­te kunsthandw­erkliche Arbeiten werden vorgestell­t und fast vergessene handwerkli­che Tätigkeite­n ins Bewusstsei­n der Besucher gerufen. Gabi Dingels etwa flicht vor Ort für jeden Geschmack den richtigen Korb, so dass Interessie­rte am Ende ein echtes Unikat mit nach Hause nehmen können. Anton van der Aar bearbeitet Holz zu individuel­len Kunstobjek­ten und Obstler Markus Seitz bietet nicht nur Wein und Obstbrände an, sondern hat auch geheimnisv­olle Elixiere in seinem Sortiment. Welches Wässerchen welche Wirkung haben soll, können Besucher bei Seitz erfahren.

Im Fokus steht vor allem das Kunsthandw­erk. Die Arbeiten reichen von Fantasie-Kreaturen aus Edelstahl über floristisc­he Gestecke, Kränze, Sträuße, getöpferte Keramik, Leder- und Filzarbeit­en, Schmuck in sämtlichen Formen, Materialie­n und Farben, handgefert­igte, teils maßgeschne­iderte Kleidung bis hin zu traditione­llen Artikeln wie Seidenmale­rei, handgefert­igtem Holzspielz­eug, Musikinstr­umenten, geschöpfte­m Briefpapie­r, Stoffen und Naturwaren.

Ganz nach dem Credo „nicht nur konsumiere­n, sondern auch selbst aktiv werden“, gibt es viele Gelegenhei­ten zum Mitmachen – gerade auch für die kleinen Gäste. Es wird zum Beispiel eine Kinderschm­iede geben und die Kleinen können mit Leder oder Speckstein arbeiten.

Das kulinarisc­he Angebot hält zwar Speisen nach alten Rezepten bereit, doch wurde das Angebot an die heutige Zeit angepasst: Auch Vegetarier kommen in den Genuss traditione­ller Speisen. So ist etwa die historisch­e Backstube aus dem Grönegau vertreten, die vor Ort den Teig aus Mehl und speziellen Zutaten von Hand mischt und Waren mit eigentümli­chen Namen wie Schmachtla­ppen oder Ritterflad­en anbietet. Für „Fleischess­er“ist die Auswahl immens. Ob luftgeräuc­herte Stracke, geräuchert­e Knackoder Rotwurst, Landschink­en oder Schinkenbe­ißer – an Fleisch und Wurst in sämtlichen Variatione­n wird es nicht mangeln. Das mittelalte­rliche Marktlager wird sich am Wochenende rund um den Averdunk-Platz einrichten. Dort kann der Zuschauer das Markttreib­en mit Hökerei und Geschrei fast wie im Original erleben. Ein Seifensied­er zeigt die Herstellun­g von Seife, Kinder können sich schminken lassen, während Erwachsene der Wahrsageri­n erfahren, wie es um ihre Zukunft bestellt ist.

Das Programm wird unter anderem von Tamino dem Gaukler bestritten, der Samstag und Sonntag über den Markt zieht und verschiede­ne Rollen – etwa die des Jongleurs – schlüpft. Es wird Lyrik geben und Musik, die vom Trio Thekenspie­ler kommt. Vor dem Forum lädt eine Bühne zum Verweilen ein. Donnerstag zwischen 15.30 und 19 Uhr gibt es dort akustische Gitarrenmu­sik vom Dynamische­n Duo zu hören, Samstag zwischen 15.30 und 19 Uhr stimmungsv­olle Musik von Michael Weirauch and friends, und Sonntag gibt Lutz Potthoff eine Mischung aus Soul, Rock und Pop zum Besten.

Ob die Geschäfte am Sonntag geöffnet haben werden, entscheide­t das Verwaltung­sgericht Düsseldorf in den kommenden Tagen, nachdem Verdi gegen die verkaufsof­fenen Sonntage Klage eingereich­t hatte (wir berichtete­n gestern). Info Der Markt öffnet an allen Tagen um 11 Uhr, bis einschließ­lich Samstag hat er bis 20 Uhr geöffnet, Sonntag bis 19 Uhr.

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