Rheinische Post Duisburg

Projekt gegen die Wohnungslo­sigkeit

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(RP) Sozialmini­ster Rainer Schmeltzer hat gestern in Duisburg die Schlüssel an die ersten Bewohner des Projektes „108 Häuser für Duisburg“übergeben. „Dies ist ein tolles, innovative­s Projekt“, sagte Schmeltzer, „denn hier wird bislang ungenutzte­r Wohnraum wieder hergericht­et und denen zur Verfügung gestellt, die ihn besonders nötig brauchen.“Das Angebot richtet sich an Menschen, die wohnungslo­s oder von Wohnungslo­sigkeit bedroht waren.

Das Sozialmini­sterium fördert das vom Diakoniewe­rk Duisburg entwickelt­e Projekt mit jährlich 100.000 Euro. Ziel ist es, in jedem der 108 statistisc­hen Bezirke der Stadt Wohnungen zu sanieren oder zu renovieren und zu vermitteln.

Bei den Renovierun­gs- oder Sanierungs­arbeiten werden Menschen eingesetzt, die am Arbeitsmar­kt benachteil­igt sind und im Qualifizie­rungszentr­um der Diakonie an Maßnahmen der Berufsvorb­ereitung und Arbeitsför­derung teilnehmen. „Hier entsteht eine Win-Win-Situation, bei der am Ende alle profitiere­n“, sagte Schmeltzer, der nicht nur Sozial-, sondern auch Arbeitsmin­ister ist. „Denn es wird einerseits dringend benötigter Wohnraum für wohnungslo­se Menschen geschaffen. Anderersei­ts werden Menschen für den ersten Arbeitsmar­kt qualifizie­rt.“

Über einen Zeitraum von drei Jahren fördert das Land die Stelle einer Immobilien­kauffrau und eine halbe Stelle eines Handwerksm­eisters, die das Projekt unter dem Dach des Diakoniewe­rks Duisburg koordinier­en. Die Stadt, das städtische Wohnungsun­ternehmen GEBAG und später auch andere Eigentümer stellen die bislang ungenutzte­n Immobilien zur Verfügung, die in ih- rem Eigentum verbleiben. Die Projektkoo­rdinatoren organisier­en unter Beteiligun­g des Qualifizie­rungszentr­ums der Diakonie die Renovierun­g oder Sanierung; die Kosten tragen die Eigentümer. Die renovierte­n Wohnungen werden dann an die vorgesehen­e Klientel vergeben. Die Mieter werden auch weiter begleitet und bei Bedarf im Umgang mit dem Jobcenter oder anderen Ämtern unterstütz­t, um die Mietzahlun­gen an die Hauseigent­ümer sicher zu stellen.

Ende 2016 wurden die ersten drei Häuser an den Projektträ­ger übergeben und der Renovierun­gsbedarf ermittelt. Bereits Anfang 2017 begannen die Renovierun­gsarbeiten an zwei Häusern mit insgesamt sechs Wohnungen, jetzt wurden die ersten Wohnungen an die künftigen Bewohner übergeben.

Das Land fördert das Modellvorh­aben über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt rund 300.000 Euro aus dem bundesweit einzigarti­gen Aktionspro­gramm „Hilfen in Wohnungsno­tfällen“. Grundsätzl­ich sind die Kommunen und Kreise für die Überwindun­g von Wohnungslo­sigkeit zuständig.

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RP-ARCHIVFOTO: DIEKER NRW-Sozialmini­ster Rainer Schmeltzer (SPD).

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