Rheinische Post Duisburg

Fernwärmes­peicher für 15 Millionen

- HILDEGARD CHUDOBBA

In der kommenden Woche beginnen die Arbeiten für den Bau des großen Fernwärmes­peichers auf dem Betriebsge­lände der Stadtwerke in Wanheim. Neben dem dort betriebene­n Kraftwerk wird künftig eine Anlage stehen, die die Energie- bzw. Fernwärmev­ersorgung der Duisburger sichern wird.

Rund 15 Millionen Euro packt der DVV-Konzern für diesen Speicher an. Die hohe Investitio­n ist Teil des großen Restruktur­ierungspro­gramms, das sich der Konzern vor zwei Jahren verordnet hat. Mittels des Speichers lassen sich an anderer Stelle kosten sparen (zum Beispiel durch die Schließung des Steinkohlk­raftwerkes in Hochfeld).

Die nach dem Atomunfall in Japan veränderte Energiepol­itik der Bundesregi­erung führt nicht nur dazu, dass derzeit private Energiekon­zerne sich von der Kohle verabschie­den. Sondern auch die Stadtwerke haben nach einer alternati-

Die Stadtwerke haben nach einer Möglichkei­t gesucht, die Duisburger umweltfreu­ndlich mit Wärme zu versorgen.

ven Möglichkei­t gesucht, die Duisburger umweltfreu­ndlich mit Strom und Wärme zu versorgen. Die neue Erzeugungs­strategie aus Kraftwerk plus Fernwärmes­peicher soll das leisten. Damit kann der kommunale Versorger flexibler als bislang auf die unterschie­dlichen Rahmenbedi­ngungen reagieren. In Wanheim wird mittels Gas- und Dampfturbi­nen zugleich Strom und Wärme produziert. Kann an der Strombörse preiswerte­r Energie gekauft als selbst erzeugt werden oder ist der Bedarf (zum Beispiel im Sommer) geringer, bietet sich mittels des Wärmespeic­hers künftig die Möglichkei­t, diese Energie zu „parken“und für die Fernwärmek­unden zu nutzen. Bis zu 70 Stunden kann so die Fernwärmev­ersorgung für die Stadt gesichert werden.

Zu den nun beginnende­n Arbeiten gehört vor allem, das Gelände für den Wärmespeic­her vorzuberei­ten und die Baugrube auszuheben. Der anschließe­nde eigentlich­e Bau wird voraussich­tlich im kommenden Jahr beendet sein, so dass der Wärmespeic­her Ende des Jahres 2018 in Betrieb genommen werden kann. Bis dahin wird der Anschluss des Duisburger Fernwärmen­etzes an die Fernwärmes­chiene Niederrhei­n erfolgt sein. Damit eröffnet sich die Möglichkei­t, industriel­le Abwärme zu nutzen, über die die Stadtwerke zum Beispiel im Sommer klimafreun­dlich Energie an die Kunden liefern können. Das eigene Kraftwerk muss dann nur noch wenig oder sogar gar nicht produziere­n. Der Speicher macht es möglich, Wärme „zu lagern“, wenn der Bedarf nicht hoch ist, zum Beispiel im Sommer.

Der anschließe­nde eigentlich­e Bau wird voraussich­tlich im kommenden Jahr

beendet sein.

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Die obige Grafik verdeutlic­ht den Weg der Wärmeenerg­ie vom Speicher bis in die Haushalte.

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