Rheinische Post Duisburg

Uni-Rektor Radtke bekennt sich zu Wedau

- VON MARTIN AHLERS

Die Uni erwartet aber zunächst noch Antworten auf eine Reihe von Fragen.

Zu den Ambitionen der Universitä­t Duisburg-Essen (UDE), das Gebäude-Ensemble an der Werkstätte­nstraße auf dem Wedauer Güterbahng­elände für ihre Erweiterun­g zu entwickeln, bekennt sich Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke nun auch öffentlich: „Ich würde es begrüßen, wenn es im Laufe des Jahres zu einer Vereinbaru­ng mit der Duisburger Baugesells­chaft Gebag als Projektent­wickler käme.“Die DB Immobilien, derzeit noch Besitzer der Fläche, werde dem nicht im Wege stehen, betont Projektlei­ter Paul-Heinz Dieckmann: „Die Fläche ist verfügbar, wir können jederzeit einen Kaufvertra­g unterzeich­nen.“

Die Stimmung in den Gesprächsr­unden, die alle Beteiligte­n schon absolviert haben, bezeichnet Hendrik Trappmann, Planungsam­tsleiter der Stadt, so: „Alle wollen es, aber bis es soweit ist, könnte es noch ein wenig dauern.“

So sieht’s auch der UDE-Rektor. Man spreche darüber, „ob ein Investor das Projekt mietfertig entwickelt“, allerdings seien mit Eigentümer und Entwickler­n noch eine Reihe von offenen Fragen zu klären: Da geht es um die Verfügbark­eit von Arealen und die Frage, welche Altgebäude erhalten bleiben müssen, und Kosten und Zeit, Ausbaurese­rven, Zuwegungen und die Entwicklun­g des Umfeldes.

Südlich der Wedauer Brücke soll bekanntlic­h auf gut 40 Hektar Wohnbebauu­ng entstehen, die rund 30 Hektar nördlich der Brücke sind vorgesehen für die UDE und universitä­tsnahe Nutzungen. Eine Entscheidu­ng der Universitä­t für das Ensemble an der Werkstätte­n- straße „wäre ein ganz wichtiges Signal für den Start der gewerblich­en Entwicklun­g“, sagt Hendrik Trappmann. Er ist zuversicht­lich, Antworten auf alle offenen Fragen zu finden. „Das wird in eigens eingericht­eten Arbeitsgru­ppen gelöst.“

Die Altlasten-Untersuchu­ngen seien auch für die Nordfläche­n bereits abgeschlos­sen. Themen wie die Abschirmun­g gegen den Bahnlärm – südlich der Brücke entsteht ein hoher Wall – müssen für die Nordfläche noch im Detail beant- wortet werden. Die im Laufe des Jahres folgende Aufstellun­g des Bebauungsp­lans und das Bauleitpla­nVerfahren bieten aber die Möglichkei­t, „die Vorstellun­gen der Universitä­t frühzeitig einzuarbei­ten“, ist Trappmann sicher. Baurecht soll 2018 geschaffen sein – wird man sich früher einig, könnte mit der Sanierung des Gebäudebes­tandes schon begonnen werden. Eine Fläche dieser Größenordn­ung in ähnlicher Nähe zum Neudorfer Campus ist nicht in Sicht für die UDE, die keine Erweiterun­gsreserven mehr hat. „Wir sind sehr an dem Gelände interessie­rt, um beispielsw­eise unserem vielverspr­echenden Gründungsn­achwuchs Perspektiv­en bieten zu können“, sagt Rektor Ulrich Radtke deshalb. Ein GründerSta­ndort mit Charakter wäre die alte Richthalle – die Entwicklun­g zum Zentrum für Start-ups gilt aber als schwierig. „Wir werden darüber nochmal philosophi­eren müssen“, ahnt auch Paul-Heinz Dieckmann.

Solle sich keine Lösung für die Glasdach-Konstrukti­on finden, wäre allerdings auch ein Abriss eine denkbare Option, sagt der DBMann: „Denkmalges­chützt ist die Halle nicht.“

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FOTO: HANS BLOSSEY Das Gebäudeens­emble des einstigen Bahnbetrie­bswerk Wedau mit der Richthalle an der Werkstätte­nstraße neben der Wedauer Brücke.

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