Uni-Rektor Radtke bekennt sich zu Wedau
Die Uni erwartet aber zunächst noch Antworten auf eine Reihe von Fragen.
Zu den Ambitionen der Universität Duisburg-Essen (UDE), das Gebäude-Ensemble an der Werkstättenstraße auf dem Wedauer Güterbahngelände für ihre Erweiterung zu entwickeln, bekennt sich Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke nun auch öffentlich: „Ich würde es begrüßen, wenn es im Laufe des Jahres zu einer Vereinbarung mit der Duisburger Baugesellschaft Gebag als Projektentwickler käme.“Die DB Immobilien, derzeit noch Besitzer der Fläche, werde dem nicht im Wege stehen, betont Projektleiter Paul-Heinz Dieckmann: „Die Fläche ist verfügbar, wir können jederzeit einen Kaufvertrag unterzeichnen.“
Die Stimmung in den Gesprächsrunden, die alle Beteiligten schon absolviert haben, bezeichnet Hendrik Trappmann, Planungsamtsleiter der Stadt, so: „Alle wollen es, aber bis es soweit ist, könnte es noch ein wenig dauern.“
So sieht’s auch der UDE-Rektor. Man spreche darüber, „ob ein Investor das Projekt mietfertig entwickelt“, allerdings seien mit Eigentümer und Entwicklern noch eine Reihe von offenen Fragen zu klären: Da geht es um die Verfügbarkeit von Arealen und die Frage, welche Altgebäude erhalten bleiben müssen, und Kosten und Zeit, Ausbaureserven, Zuwegungen und die Entwicklung des Umfeldes.
Südlich der Wedauer Brücke soll bekanntlich auf gut 40 Hektar Wohnbebauung entstehen, die rund 30 Hektar nördlich der Brücke sind vorgesehen für die UDE und universitätsnahe Nutzungen. Eine Entscheidung der Universität für das Ensemble an der Werkstätten- straße „wäre ein ganz wichtiges Signal für den Start der gewerblichen Entwicklung“, sagt Hendrik Trappmann. Er ist zuversichtlich, Antworten auf alle offenen Fragen zu finden. „Das wird in eigens eingerichteten Arbeitsgruppen gelöst.“
Die Altlasten-Untersuchungen seien auch für die Nordflächen bereits abgeschlossen. Themen wie die Abschirmung gegen den Bahnlärm – südlich der Brücke entsteht ein hoher Wall – müssen für die Nordfläche noch im Detail beant- wortet werden. Die im Laufe des Jahres folgende Aufstellung des Bebauungsplans und das BauleitplanVerfahren bieten aber die Möglichkeit, „die Vorstellungen der Universität frühzeitig einzuarbeiten“, ist Trappmann sicher. Baurecht soll 2018 geschaffen sein – wird man sich früher einig, könnte mit der Sanierung des Gebäudebestandes schon begonnen werden. Eine Fläche dieser Größenordnung in ähnlicher Nähe zum Neudorfer Campus ist nicht in Sicht für die UDE, die keine Erweiterungsreserven mehr hat. „Wir sind sehr an dem Gelände interessiert, um beispielsweise unserem vielversprechenden Gründungsnachwuchs Perspektiven bieten zu können“, sagt Rektor Ulrich Radtke deshalb. Ein GründerStandort mit Charakter wäre die alte Richthalle – die Entwicklung zum Zentrum für Start-ups gilt aber als schwierig. „Wir werden darüber nochmal philosophieren müssen“, ahnt auch Paul-Heinz Dieckmann.
Solle sich keine Lösung für die Glasdach-Konstruktion finden, wäre allerdings auch ein Abriss eine denkbare Option, sagt der DBMann: „Denkmalgeschützt ist die Halle nicht.“