In den Händen der Bruns-Familie
Heute beginnt für den EVD das Play-off-Viertelfinale gegen den ERC Sonthofen. Mit dabei ist auch Lars Grözinger, nachdem ihn Michael Bruns, Sohn der Physio-Legende Günter Bruns, fitgemacht hat.
EISHOCKEY Lars Grözinger geht nochmal aufs Eis – am Freitagmorgen. Er will sich fitmachen für das Play-off-Viertelfinale gegen den ERC Sonthofen. Während bei den übrigen Füchsen die Vorbereitung auf das Duell mit den Allgäuern im Fokus stand, ging es für den 23-Jährigen darum, überhaupt dabei zu sein. Nach dem Foul in der Schlussphase des letzten Halle-Spiels im Achtelfinale ging es erst zur Unter-
Uli Egen und Reemt Pyka suchung nach Köln, dort gab es Entwarnung, dann eine entsprechende Orthese – und schließlich die physiotherapeutische Arbeit von Michael Bruns, Sohn von Physio-Legende Günter Bruns. Am Ende dieses Weges ist klar: Grözinger ist dabei, wenn es ab heute (19.30 Uhr, Scania-Arena) für den EishockeyOberligisten EV Duisburg wieder rundgeht.
Zweimal hat Uli Egen die Sonthofer in diesem Jahr vor seinem Engagement bei den Füchsen schon gesehen. Gemeinsam mit seinem Trainerkollegen Reemt Pyka wurde das Videomaterial gesichtet. „Das Team ist gut darauf vorbereitet, wie der ERC spielt“, sagen die beiden Coaches. Sie wissen: Diese Bulls sind nicht zu unterschätzen – und das nicht nur, weil sie völlig überraschend im Achtelfinale den hoch gewetteten EV Regensburg ausgeschaltet hatten und dabei in beiden Auswärtsspielen ohne Gegentor blieben. Einer der Sonthofer Er- folgsgaranten ist Torhüter Patrick Glatzel, der erst während der Saison vom EHV Schönheide kam. Mit Sonthofen hat er zahlreiche Spiele gewonnen. Wie gefährlich es sein kann, den Süd-Sechsten nur an seiner Abschlussplatzierung zu beurteilen, zeigt ein Rechenbeispiel. Wären die Punkte von der Haupt- in die Meisterrunde nicht übernommen worden, wäre es also bei null wieder losgegangen, wäre der ERC in der Runde der besten Acht als Dritter über die Ziellinie gegangen. In der zweiten Saisonphase der Punktspielrunde waren nur der EV Regensburg (bemerkenswerterweise das beste Team, wenn man nur die Spiele der Meisterrunde zugrundelegt) und die Tölzer Löwen besser als die Bulls aus Sonthofen. Ohnehin lässt sich die Saison des ERC in einen schwachen Beginn und eine starke Rest-Spielzeit teilen. Nach den ersten zwölf Spielen standen elf Niederlagen zu Buche – darunter auch eine gegen den späteren Absteiger EHV Schönheide. In der Hauptrunde vermied der ERC als Achter nur knapp den Gang in die Abstiegsrunde – der Umschwung zum Besseren hatte aber längst eingesetzt, auch verbunden mit einem Trainerwechsel. Als Heiko Vogler im November den verdienten Gerd Wittmann (72) ablöste, dessen Trainerlaufbahn 1978 in Füssen begann, kamen die Gelb-Schwarzen immer besser in Fahrt.
Das stützte sich auf starke Spieler wie Vladimir Kames und Daniel Rau in der Defensive und Angreifer wie Fabio Carciola (kam aus Ravensburg), Maximilian Hadraschek, George Kink, Benjamin Kronawitter und vor allem Chris Stanley. Hinter dem starken Patrick Glatzel wird als Backup-Torhüter Patrick Golombek aus dem Bietigheimer Nachwuchs auf der Bank Platz nehmen, da die eigentliche Nummer zwei, Jennifer Harß, mit der Frauen-Nationalmannschaft zur WM in die USA gereist ist.
Was sagen die Füchse zu alldem? „Wir schauen auf uns“, nutzt Reemt Pyka lächelnd eine viel zitierte Floskel. Denn das Selbstvertrauen haben sich die Duisburger in den letzten Wochen hart erarbeitet.
„Das Team ist gut darauf vorbereitet, wie der ERC spielt“
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