3:3 – Spektakel zwischen Leverkusen und Wolfsburg
LEVERKUSEN Die Werkself hat den Sprung aus der Gefahrenzone verpasst. Beim 3:3 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg kam Bayer 04 trotz eines Zwei-Tore-Vorsprungs nicht über ein Remis hinaus. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt nur noch drei Zähler. Ein überragender Mario Gomez versaute Bayer-Trainer Tayfun Korkut dessen 43. Geburtstag. „Wir hatten die Partie auf unserer Seite, obwohl wir nicht gut gespielt haben. Man hat trotzdem gespürt, dass wir mehr zu verlieren hatten“, sagte Korkut.
Die erste Überraschung bot sich den Bayer-Fans schon vor dem Anpfiff. Chicharito fehlte wegen einer Oberschenkelverhärtung, die er bereits von seiner Länderspielreise mitgebracht hatte, ebenso wie Kevin Kampl (krank). Auch Jonathan Tah musste wegen muskulärer Pro- bleme passen. Routinier Stefan Kießling stand hingegen zum erst zweiten Mal in dieser Saison in der Startformation. Charles Aránguiz und Wendell ersetzten Julian Brandt und Benjamin Henrichs.
Nach verhaltener Anfangsphase waren es die Gäste aus Niedersachsen, die die erste gute Chance des Spiels verbuchten. In der zwölften Minute probierte es Riechedly Bazoer aus der Distanz, doch BayerSchlussmann Bernd Leno war auf seinem Posten und lenkte den Ball des Niederländers ins Aus. Leverkusens Trainer Korkut forderte seine Mannschaft immer wieder dazu auf, nach vorne zu rücken, doch Wolfsburg blieb das dominantere, ideenreichere Team. Als sich Vieirinha seinen Weg über die linke Abwehrseite der Werkself gebahnt hatte, verfehlte der emsige Mario Gomez das Zuspiel in der Mitte nur knapp (22.).
Wolfsburg übernahm nun die Kontrolle über die Partie und drängte verängstigt wirkende Leverkusener zunehmend in die eigene Hälfte. Umso überraschender fiel dann das 1:0 für Bayer 04. Aránguiz hatte den Ball von der linken Angriffsseite auf den freistehenden Karim Bellarabi geflankt, der den Ball per Direktabnahme durch die Beine von Wolfsburgs Torhüter Koen Casteels hindurch ins Tor bugsierte. Mit der schmeichelhaften Führung ging es in die Pause.
Sicherheit verlieh der Vorsprung den Hausherren aber nicht. Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts waren die „Wölfe“das überlegene Team und hatten in der 54. durch Gomez die große Möglichkeit zum Ausgleich. Leno erwischte den Schuss des Nationalstürmers aber noch mit einer Hand. So konnte Aránguiz den Ball mit einer akrobatischen Einlage noch vor der Linie klären. Als Kevin Volland nach einer Freistoß-Flanke von Roberto Hilbert zum 2:0 traf, wähnten sich die Leverkusener endgültig auf der Siegerstraße (65.), hatten die Rechnung jedoch ohne Gomez gemacht.
Der beste Mann auf dem Platz traf binnen drei Minuten gleich zweimal per Kopf (80./83.) und beraubte die Leverkusener so der sicher geglaubten drei Punkte. Nach Foul von Henrichs an Jakub Blasczykowski entschied Schiedsrichter Deniz Aytekin zudem auf Strafstoß für die Gäste. Eine fragliche Entscheidung, da Henrichs auch den Ball spielte. Gomez trat an und verwandelte zum Hattrick (87.). Youngster Kai Havertz rettete den Hausherren zumindest noch das Remis (89.).
Am Mittwoch bekommt die Elf von Coach Korkut beim Schlusslicht SV Darmstadt (20 Uhr) die nächste Chance, den ersten Sieg unter Korkut einzufahren.