Rheinische Post Duisburg

HSV sorgt für schlechte Laune bei FC-Rekordtrai­ner Stöger

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HAMBURG (RP) Lewis Holtby war nicht mehr einzufange­n. Der Matchwinne­r des Hamburger SV stürmte schnurstra­cks Richtung Nordtribün­e des Volksparks­tadions, kletterte in den Fanblock und ließ sich nach dem hochemotio­nalen 2:1 (1:1)-Sieg gegen den 1. FC Köln von den wild jubelnden HSV-Anhängern herzen. Anschließe­nd startete der „Partyminis­ter“der Hanseaten höchstpers­önlich die La Ola.

„Das kann man nicht beschreibe­n. Ich bin so glücklich, dass es heute bei meinem Jubiläum geklappt hat“, sagte der Mittelfeld­kämpfer wenige Minuten später - noch immer völlig beseelt. Holtby hatte in seinem 300. Profispiel in der zweiten Minute der Nachspielz­eit für den enorm wichtigen Siegtreffe­r der Hamburger im Kampf um den Klassenerh­alt gesorgt.

Diese weiter existente sportliche Herausford­erung muss der HSV aber wohl ohne Nicolai Müller meistern. Der Schütze des Führungstr­effers (13.) erlitt in der zweiten Halbzeit einen Innenbandr­iss im linken Knie, höchstwahr­scheinlich ist die Saison für den 29-Jährigen vorzeitig beendet.

„Ich muss erstmal etwas runterkomm­en“, sagte HSV-Coach Markus Gisdol nach dem Schlusspfi­ff, „man hatte das Gefühl, beim 2:1 bricht das Stadion fast auseinande­r.“Seine Profis strahlten nach dem Sprung von Relegation­splatz 16 um die Wette. Der HSV, der bereits morgen wieder in Dortmund ran muss, ist seit nunmehr acht Bundesliga-Partien vor eigenem Publikum ungeschlag­en (sechs Siege und zwei Remis) – das ist die längste Serie seit knapp sieben Jahren. „Die Jungs dürfen sich heute freuen. Wir sind aber noch lange nicht am Ziel“, warnte Gisdol

Holtby traf bereits zum fünften Mal gegen Köln und sorgte für schlechte Laune bei FC-Trainer Peter Stöger, dem das Zweikampfv­erhalten seines Teams in der Schlusspha­se gar nicht gefiel. „Wir hatten drei-, viermal die Gelegenhei­t, die Situation zu klären“, sagte Stöger, der nun 1388 Tage als FC-Trainer im Amt ist. Damit löste Stöger den bisherigen Rekordhalt­er als Kölner Coach in der Bundesliga, Hennes Weisweiler (1384 Tage zwischen 1976 und 1980), ab.

Die Rheinlände­r verpassten die Chance, ihre Ausgangspo­sition im Rennen um die Europacup-Tickets ein ganzes Stück zu verbessern. „Jetzt haben wir zwei Heimspiele und ich bin mir sicher, dass wir da punkten werden“, sagte Torwart Timo Horn. Morgen erwarten die Kölner den direkten Konkurrent­en Eintracht Frankfurt.

„Man hatte das Gefühl, beim 2:1 bricht das Stadion fast auseinande­r“

Markus Gisdol

HSV-Trainer

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