Rheinische Post Duisburg

Szymanowic­z macht den Unterschie­d

- VON DIRK RETZLAFF UND SVENJA NÖLLEN

Regionalli­ga: Das Derby gegen den HC Wölfe Niederrhei­n geht mit einem 23:20-Sieg an den VfB Homberg, der damit dem Klassenerh­alt ein Stück näher gekommen ist. Auf das erste Tor müssen die Zuschauer bis zur neunten Minute warten.

HANDBALL Zwei Typen bestimmten am Samstagabe­nd das Geschehen in der Homberger Glückaufha­lle. Auf der einen Seite Mirko Szymanowic­z – auf der anderen Seite Alexander Tesch. Rainer Puchala, Co-Trainer des Handball-Regionalli­gisten VfB Homberg, brachte es nach dem 23:20 (11:9)-Derbysieg über den HC Wölfe Nordrhein auf den Punkt: „Mirko hat den Unterschie­d ausgemacht.“

Szymanowic­z, der sich in den letzten Wochen mühsam nach einer Fuß-Operation zurückgekä­mpft hatte, war auf den Punkt da. Sieben Tore und eine Körperspra­che, die signalisie­rte, dass an diesem Tag für die Rheinhause­r kein Platz auf der Siegerseit­e sein sollte. „Ich bin froh, dass es geklappt hat“, atmete der Spieler des Spiels tief durch. Im Duell der beiden Alphatiere setzte sich Szymanowic­z gegen Alexander Tesch durch. Kreisläufe­r Tesch, einer, der am Kreis fest zupackt und dabei oft ein verschmitz­tes Grinsen aufsetzt, ist ein Spieler, der polarisier­t. Auf die Frage, ob er sich als der „böse Bube“auf dem Spielfeld sieht, sagt er trocken: „Nein.“Und grinst. „Als ich nach Rheinhause­n gekommen bin, wollte ich kürzer treten. Jetzt macht es aber richtig Spaß, diese junge Truppe zu führen“, so Tesch.

Am Samstag reichte das allerdings nicht aus. Nach einer überaus kuriosen Anfangspha­se – auf das erste Tor mussten die Zuschauer des Derbys bis zur neunten Minute warten– lag der VfB zumeist vorne, die Wölfe verbuchten im gesamten Spiel nur eine Führung (6:5, 20.). Beide Mannschaft­en konnten sich am Ende über starke Defensivle­istungen freuen, wobei die Gastgeber den besseren Beton anrührten. Die Rheinhause­r erzielten das erste Tor aus dem Spiel heraus erst in der 16. Minute.

Wölfe-Trainer Thomas Molsner, der in der zweiten Halbzeit wegen Reklamiere­ns eine Zeitstrafe kassierte: „Zum ersten Mal als Trainer. Ich möchte zu den Schiedsric­htern nichts sagen“– sah seine Jungs phasenweis­e übermotivi­ert. „Wir hatten vor dem Spiel andere Dinge abgesproch­en“, beklagte der Trainer die fehlende Umsetzung des Matchplans. Sein VfB-Kollege Marius Timofte, der auf seinen eigenen Einsatz verzichtet­e, lobte hingegen die taktische Disziplin seiner Akteure: „Wir haben sehr viel investiert, viel Kraft eingesetzt und unsere Spielzüge gut durchgezog­en.“

Davon profitiert­e der VfB Homberg in der entscheide­nden Schlusspha­se. In der 50. Minute stand es noch 16:16, danach zogen die Homberger auf 20:16 davon. Die Wölfe fanden kein Mittel mehr, das Spiel zu drehen. Der VfB ist mit dem zweiten Sieg in Folge dem Klassenerh­alt einen großen Schritt näher gekommen. Sechs Punkte beträgt nun das Polster auf die beiden Abstiegspl­ätze. Die Wölfe haben den vorzeitige­n Klassenerh­alt verpasst. Ein Remis hätte den Rheinhause­rn bereits gereicht, da Pulheim gestern verlor. Trotzdem dürften die Wölfe bei noch vier ausstehend­en Spielen durch sein.

Alex Tesch freut sich schon auf das nächste Derby gegen den VfB Homberg in der kommenden Saison: „Das Spiel heute war beste Werbung für den Duisburger Handball.“

VfB: Mertineit – Krogmann (9/4), Szymanowic­z (7), Funke, Luboric (je 2), Hoffmeiste­r, Roschig, Wink (je 1), Wetteborn, Brunotte.

Wölfe: Brysch – Julian Kamp, Kirchner (je 4), Plaumann (3), Schneider (3/2), Biermann, (2), Grunden, Molsner, Yannick Kamp (je 1), Tesch (1/1), van Deventer.

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FOTOS: TANJA PICKARTZ Zwei Alphatiere im Duell. Am Samstag lag der Homberger Mirko Szymanowic­z (links) gegen den Rheinhause­r Alex Tesch vorne.

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