Rheinische Post Duisburg

Flüchtling­e kommen über die Schweiz

- VON JAN DREBES

Die Zahlen haben sich verdreifac­ht, die CSU fordert sofortige Grenzkontr­ollen.

BERLIN Die Zahl illegaler Einreisen aus der Schweiz hat sich im Vergleich zu 2016 verdreifac­ht. Das teilte das Innenminis­terium mit. Demnach meldete die Bundespoli­zei für Januar und Februar 1350 unerlaubte Grenzübert­ritte, im Vorjahresz­eitraum waren es lediglich 402. Gesicherte Zahlen für März liegen dem Ministeriu­m noch nicht vor.

Dass die Fluchtrout­e aus Libyen über das Mittelmeer nach Italien und von dort etwa nach Deutschlan­d stärker frequentie­rt wird, ist auch Gegenstand eines Schreibens des Ministeriu­ms an den Bundestag, wie die „Welt am Sonntag“berichtet. Demzufolge seien im ersten Quartal 2017 etwa 70 Prozent mehr Migranten über diese Route nach Europa gelangt, die italienisc­he Regierung rechne für 2017 mit 250.000 Flüchtling­en aus Afrika. 95 Prozent der Schleuserb­oote würden mittlerwei­le aus Libyen und nicht mehr aus

Stephan Mayer (CSU) Ägypten starten, heißt es in dem Bericht. Das Ressort von Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) bezeichnet die Lage demzufolge als „Brennpunkt“.

Auf Anfrage sagte ein Sprecher, die vermehrte Registrier­ung illega- ler Zuwanderun­g über die Schweiz sei auch auf mehr Kontrollen bei der Schleierfa­hndung zurückzufü­hren. An den Nationalit­äten der Flüchtling­e (meist aus Guinea, Nigeria, Eritrea, Somalia und dem Sudan) sei noch keine Verschiebu­ng der Fluchtrout­e aus Syrien nach Libyen zu beobachten. Der innenpolit­ische Sprecher der Unionsfrak­tion, Stephan Mayer, bezeichnet­e die Lage an der Grenze zur Schweiz als besorgnise­rregend. „Wir benötigen umgehend stationäre und systematis­che Kontrollen an der Grenze zur Schweiz“, forderte der CSU-Politiker und nahm damit entspreche­nde Überlegung­en des baden-württember­gischen Innenminis­ters Thomas Strobl (CDU) auf.

„Wir benötigen Grenzkontr­ollen zur

Schweiz“

Innenexper­te der Unionsfrak­tion

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