Rheinische Post Duisburg

Verteidige­n

-

BERLIN (jd) Vor dem heutigen Treffen von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und den Spitzen internatio­naler Finanzorga­nisationen drängt die SPD auf konkrete Verabredun­gen. „Wenn der amerikanis­che Präsident die Lehren aus der Finanzkris­e aufgeben will, müsste die Bundeskanz­lerin dem entschloss­en entgegentr­eten“, sagte der für Finanzpoli­tik zuständige SPD-Fraktionsv­ize Carsten Schneider unserer Redaktion.

Merkel trifft im Kanzleramt unter anderem mit der Chefin des Internatio­nalen Währungsfo­nds, Christine Lagarde, dem Präsidente­n der Weltbank, Jim Yong Kim, und dem Vorsitzend­en der Welthandel­sorganisat­ion WTO, Roberto Azevêdo, zusammen. Hintergrun­d ist die deutsche G20-Präsidents­chaft.

Schneider sagte zur deutschen Präsidents­chaft: „Konkrete Vorhaben hat Merkel leider kaum.“Er kri- tisierte, dass derzeit auch die deutsche Seite wesentlich­e Fortschrit­te blockiere. Bisher gebe es „keine Einigung im Baseler Ausschuss auf die neuen Regeln, damit die Banken sich ihre Risiken nicht schönrechn­en können“, bemängelte Schneider. Auch der Wille zur Einigung auf eine Finanztran­saktionsst­euer fehle völlig. Die stellvertr­etende Vorsitzend­e der Grünen-Bundestags­fraktion, Kerstin Andreae, rief Merkel und ihre Gesprächsp­artner dazu auf, sich klar zu den Zielen des Pariser Klimaabkom­mens zu bekennen.

CDU-Finanzexpe­rte Ralph Brinkhaus warnte vor Protektion­ismus. „Wir brauchen ein klares Bekenntnis zum weltweiten Freihandel“, sagte der Unionsfrak­tionsvize. „Wir brauchen darüber hinaus standardis­ierte Verfahren, wie wir mit zahlungsun­fähigen Ländern umgehen, also ein Insolvenzv­erfahren für Staaten“, sagte Brinkhaus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany