Vier Jahre Haft für Betrug mit Aluminium-Schrott
50-Jähriger prellte polnisches Unternehmen.
Mit einem deutlichen Urteil endete in diesen Tagen das Strafverfahren gegen einen 50-jährigen Mann aus Bernburg in Sachsen-Anhalt. Das Landgericht am König-HeinrichPlatz verurteilte ihn wegen Betruges zu vier Jahren Gefängnis. Gemeinsam mit einem Mittäter, der zur Tatzeit Geschäftsführer eines maroden Duisburger Recycling-Unternehmens war, hatte der Mann Ende vergangenen Jahres eine polnische Firma um rund eine halbe Million Euro geprellt.
Der Komplize und der Angeklagte – sie waren damals Einkäufer für ein größeres Metallhandelsunternehmen in Leipzig – hatten dem Lieferanten vorgemacht, dass ihre beiden Unternehmen eng zusammen arbeiteten. So eng, dass der polnische Geschäftsmann kein Risiko sah und größere Mengen Aluminiumschrott lieferte.
In Wahrheit wusste das Unternehmen, für das der Angeklagte arbeitete, überhaupt nichts von diesem Geschäft. Und die Duisburger Firma, in deren Namen geordert wurde, war zum Zeitpunkt der Bestellung sogar praktisch schon pleite.
Vergeblich hatte der Angeklagte in dem drei Monate dauernden Prozess seine Unschuld beteuert: Das Duisburger Unternehmen sei aus wirtschaftlichen Gründen zwischen geschaltet worden, behauptete er. Und: Er habe gar keine Ahnung von dessen miserabler geschäftlicher Situation gehabt.
Die Kammer hielt das aufgrund der zahlreichen Zeugenaussagen am zehnten Verhandlungstag für reine Schutzbehauptungen. Der Angeklagte und sein Mittäter hätten sich für Zwecke am Konto der Duisburger Firma bedient, die nichts mit dem Geschäftszweck zu tun gehabt hätten.