Kontakte knüpfen beim Tag der Offenen Türen im Tierheim
NEUENKAMP (RPN) Hinter der Pforte des Tierheims drängen sich die Besucher durch den Trödelmarkt, bei dem es Tierspielzeug und anderes Zubehör zu kaufen gibt. Dass dieses nach einem anderen Tier riecht, sei aber nicht schlimm, sagt die 1. Vorsitzende des Tierschutzzentrums Duisburg, Monika Lange: „Hunde finden es sogar total super, wenn ihr Spielzeug nach einem anderen Hund riecht.“Bereits zum 13. Mal findet der Tag der offenen Tür im städtischen Tierheim in Neuenkamp statt. Unter der Schirmherrschaft von Bezirksbürgermeister Manfred Osenger (SPD) können neugierige Tierfreunde erste Kontakte mit den Bewohnern knüpfen und in Führungen durch die einzelnen Abteilungen Wissenswertes über die Arbeit der Pfleger erfahren.
„Eine Vermittlung der Tiere findet heute nicht statt“, so Lange. Den Mitarbeitern sei wichtig, dass die Tiere nicht aus einer emotionalen Situation heraus angeschafft würden, sondern die Entscheidung in Ruhe getroffen werde. „Wer zum Beispiel einen Hund haben möchte, muss zunächst einen Fragebogen ausfüllen, ob er als Halter überhaupt in Frage kommt. Für einen Schäferhund ist so eine kleine Wohnung nichts,“erklärt Lange. Dann müssten die potenziellen Herrchen und Frauchen fünf Mal mit dem Hund spazieren gehen und das Tier zur Probe bis zu zwei Wochen bei sich aufnehmen. „Erst dann kommt ein Vermittlungsvertrag zustande.“Nicht alle Tierfreunde reagierten bei einer Ablehnung verständnisvoll.
Lange stößt die Tür zu der Zwingeranlage auf und streckt dem schwarzen Rüden Elias an einem der Gitter ihre Finger entgegen. Seine Rasse: „Ein Schäferhund auf kurzen Beinen“, sagt sie schmunzelnd. „Da ist von jedem Hund was dabei.“Elias knurrt leise. „Das ist eigentlich ein ganz Lieber, aber er bellt immer alle Leute an, wenn er sie nicht kennt.“Zur Zeit beherbergt das Tierheim etwa 40 Hunde, 35 Katzen und rund 30 Kleintiere. „Natürlich ist es unser Ziel, allen Tieren ein neues Zuhause zu vermitteln“, sagt Lange. Es sei wichtig, die Leute über die richtige Haltung aufzuklären. Ein Tier als Geschenk ist auch immer problematisch.“Zu den Gästen gehören auch viele Menschen, die einst ein Tier aus der Einrichtung vermittelt bekommen haben. Stefanie und André Schwarz haben ihren Terriermix Digimo gleich mitgebracht. „Wir haben sie 2015 geholt, da lebte sie schon drei Jahre hier. Keiner wollte sie haben, weil sie schon so alt war. Wir aber wollten extra einen älteren Hund“, sagt Digimos Frauchen. Das Tierheim besuche sie, weil sie viele der ehemaligen Gassigängern ihrer Hundedame treffe. „Die kenne ich alle noch - und Digimo auch.“