Auf den Spuren eines Fauns
Klavier und Flöten standen im Mittelpunkt des Folkwang-Konzerts.
Bei der Reihe der Sparkassenkonzerte „Große Klaviermusik – Forum für junge PianistInnen“ist der Kleine Konzertsaal der Folkwang-Universität der Künste an der Düsseldorfer Straße 19 auch dann gut gefüllt, wenn wie jetzt fast ausschließlich Werke des 20. und 21. Jahrhunderts auf dem Programm stehen.
Der Pianist Benedikt ter Braak, der vor zwei Jahren die FolkwangKlavierklasse von Prof. Till Engel absolvierte und jetzt dort noch Integrative Komposition bei Günter Steinke und Stefan Hüfner studiert, hatte seine Flöten-Duo-Partnerin Sarah Heemann mitgebracht, aus der Klasse der verstorbenen Professorin Gunhild Ott, die zur Zeit von Anne Romeis vertreten wird. Mit der Sonate für Flöte und Klavier D-Dur op. 94 von Sergej Prokofjew legten die beiden zunächst einen modernen Klassiker für diese Besetzung blitzblank hin.
Das Programm erschloss erst mit den fünf Werken nach der Pause seinen tieferen Sinn. Ausgangspunkt war das „Prélude à l’après-midi d’un faune“(„Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns“) von Claude Debussy. Darauf folgten das halsbrecherische „Presto“für Flöte und Klavier von Beat Furrer (Jahrgang 1954) und die klangsinnliche Sonatine für Flöte und Klavier von Henri Dutilleux (1916-2013). Der Höhepunkt war die Uraufführung „Après l’aprèsmidi“für Bassflöte, Klavier und Zuspielband (2017) von dem 1986 geborenen Benedikt ter Braak selbst, der darin die Quellen der Klänge verschleiert. Schlüssiger Schluss war dann „d’un Faune“für Altflöte und Klavier von dem vor 70 Jahren geborenen Salvatore Sciarrino, das ist ein skurriles Nachtstück. Nach diesem Abend hätten sich die Anwesenden eine schöne Zugabe „verdient“, meinte der Pianist. Es wurde „Der Schwan“von Camille SaintSaens, hier arrangiert für die drei Flöten nacheinander und Klavier, wobei die Altflöte in der Mitte nicht nur die sangliche Melodie übernahm, sondern vorübergehend auch die wellenförmige Begleitfigur in mittlerer Lage.