Rheinische Post Duisburg

Ärger über das Jobcenter Duisburg

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(csk) Claudia Lennertz wundert sich über das Verhalten des Duisburger Jobcenters. Ihre 19-jährige Tochter wurde von der Ärztin des Jobcenters erwerbsunf­ähig geschriebe­n, anstatt Unterstütz­ung bei der Suche einer Ausbildung­sstelle in Teilzeit zu leisten.

„Meine Tochter hat eine längere Krankenges­chichte hinter sich. Sie ist gerade dabei, auf der Abendschul­e ihren Abschluss nachzuhole­n, und sollte sich ein Praktikum besorgen“, erzählt Lennertz. Ihre Tochter habe auch ein geeignetes Praktikum gefunden, wo sie sogar etwas Geld bekommen hätte. Doch zuvor sollte sie noch mal vom Arzt des Jobcenters untersucht werden. Dieser habe Lennertz Tochter dann, ohne wirk-

RGE BÜ lich mit der Patientin zu sprechen, und innerhalb von zehn Minuten, für erwerbsunf­ähig erklärt. „Daraufhin hat das Jobcenter einen Bescheid geschickt, dass sie augenblick­lich aufhören, meiner Tochter Geld zu zahlen, weil nun das Sozialamt zuständig sei“, sagt Lennertz. Sie habe dann ihre Tochter unterstütz­t, bis es Geld vom Sozialamt gab. „Ich frage mich, wie Menschen das machen, die keine Unterstütz­ung durch ihre Mutter bekommen?“, sagt Lennertz. Das Schlimme an der Geschichte sei aber, dass das Jobcenter ihre Tochter nicht unterstütz­t, sondern ihr viel mehr Steine in den Weg gelegt habe. „Ich finde es so schade, wie Jugendlich­e abgefertig­t werden. Meine Tochter befindet sich auf einem guten Weg und wurde vom Jobcenter total ausgebrems­t.“Der Praktikums­platz sei nun Geschichte, was ebenfalls sehr ärgerlich sei. Auch weitere Gespräche mit dem Jobcenter hätten nichts ergeben.

Die Familie hat daraufhin einen Anwalt eingeschal­tet, der unter anderem den Bericht des Arztes angeforder­t hat. „Den haben wir bis heute nicht gesehen. Aber was soll da auch drin stehen? Er hat sich ja gar nicht mit meiner Tochter auseinande­rgesetzt“, sagt Lennertz. Die Angelegenh­eit läuft seit vergangene­m Jahr, und nun will Claudia Lennertz Klage einreichen.

Da vom Jobcenter rein gar nichts kommt, hat sie sich an unsere Redaktion gewandt. Wir haben beim Jobcenter nachgefrag­t, bisher aber noch keine Antwort erhalten, aber: Wir bleiben dran!

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