Rheinische Post Duisburg

Hohe Stromrechn­ung für Cannabis-Plantage

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(wuk) Die Strafjusti­z hatte ihn 2016 aus humanitäre­n Gründen vor weiterer Verfolgung verschont, doch ein Stromanbie­ter hat den als „Paten von Gerresheim“bekannten 79Jährigen jetzt beim Landgerich­t verklagt. Als Eigentümer des Hochbunker­s an der Heyestraße soll der krebskrank­e Senior bis März 2012 eine riesige Cannabis-Plantage illegal mitbetrieb­en – und dafür mehrere hunderttau­send Kilowattst­unden Strom abgezapft haben. Dafür fordert der Energielie­ferant nun 64.562,73 Euro vom schwer kranken Bunkerbesi­tzer. Gelingt keine Einigung, will die Richterin Ende Mai eine Entscheidu­ng verkünden.

Zufällig waren Polizeikrä­fte vor fünf Jahren auf die Drogenplan­tage in den oberen Stockwerke­n des Bunkers aufmerksam geworden – bei einem Einsatz, der damals der im Erdgeschos­s ansässigen RockerSzen­e galt. 3000 Pflanzen Cannabis waren darüber von drei vietnamesi­schen Erntehelfe­rn betreut worden. Die Drogengärt­ner waren von den Drahtziehe­rn nicht nur eingesperr­t, sondern auch wie Sklaven gehalten worden. Erst durch den Polizeiein­satz bekam das Trio nach fünf Monaten wieder Tageslicht zu sehen und frische Luft zum Atmen.

Ob der Energielie­ferant mit seiner Schätzung von 12.912 Euro Energiever­brauch pro Monat richtig liegt, muss nun erst noch geklärt werden. Es sei denn, die Anwälte kommen doch noch zu einer gütlichen Einigung.

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