Rheinische Post Duisburg

„Stimmung ist so gut wie lange nicht“

- VON CAROLIN SKIBA

Die Landtagska­ndidaten der SPD freuen sich über wachsende Mitglieder­zahlen und ein gesteigert­es Interesse aus der Bevölkerun­g. Die SPD rufe derzeit Potenzial ab, das lange geschlumme­rt habe, sagte der Innenminis­ter.

Seitdem Martin Schulz zum Kanzlerkan­didat der SPD ernannt wurde, befindet sich die Partei im Aufwind. Das spürt auch die Duisburger SPD, rund um die Landtagska­ndidaten Sarah Philipp (Wahlkreis I, der den Stadtbezir­k Süd sowie Duissern, Neudorf und Wanheimero­rt umfasst), Frank Börner (für den Duisburger Norden), Rainer Bischoff (Duisburger Westen und Ruhrort) und Ralf Jäger (Für den Stadtbezir­k Meiderich-Beeck, Mitte sowie Ruhrort). „Die Stimmung ist so gut wie schon lange nicht mehr“, sagt der NRW-Innenminis­ter, will diese Tatsache aber nicht allein dem „Schulz-Effekt“zurechnen. Jäger: „Schulz hat ein Potenzial geweckt, das die SPD seit Jahren hatte, aber nicht abrufen konnte.“

Dieses Potenzial würden nun auch die Bürger wieder erkennen. Sie kämen offen wie lange nicht mit ihren Anliegen zu den Kandidaten. „Da geht es zum Beispiel um verdreckte Hundewiese­n und generell viel um Sauberkeit“, sagt Frank Börner, dessen Themen vor allem Umweltschu­tz und Kommunalpo­litik sind. Klimaschut­z sei wichtig, sagt er, dennoch dürfe es „keine zusätzlich­e Belastung für unsere Stahlindus­trie geben“. Denn eine starke Stahlindus­trie sei das wirtschaft­liche Herzstück der Region und internatio­nale Wettbewerb­sfähigkeit sichere Arbeitsplä­tze.

Man müsse aufpassen, sagte Jäger dazu, dass Duisburg Stahlstand­ort Nummer eins bleibe. Ein weiterer Punkt, für den Börner steht, ist der Stärkungsp­akt Stadtfinan­zen. „Wir haben seit 2010 sechs Milliarden Euro ausgegeben, das Verfahren soll bis 2020 so weitergehe­n. Es gilt zu verhindern, dass daran gerüttelt wird.“Der Stärkungsp­akt ermögliche Kommunen Handlungsf­ähigkeit.

Handlungsf­ähigkeit für jeden Bürger im Einzelnen, die kann in erster Linie ein Job verschaffe­n. Für dieses Thema tritt Rainer Bischoff, mit dem Wahlkreis im Duisburger Westen und Ruhrort, ein. „Wir wollen vor allem Langzeitar­beitslose mit staatliche­n Subvention­en in den Arbeitsmar­kt bringen“, sagt er. Bereits jetzt würden mit Mitteln des Landes und des Europäisch­en Sozialfond­s mehr als 2000 sozialvers­icherungsp­flichtige Beschäftig­ungsverhäl­tnisse geschaffen werden. Diese Zahl will die SPD weiter steigern und damit neue Jobs und neue Chancen schaffen.

Bischoff spricht von 3000 Langzeitar­beitslosen, die profitiere­n sollen. Damit Menschen von Anfang an bessere Chancen auf gute Arbeit haben, brauchen sie die richtige Bildung. Ralf Jäger: „Wir wollen gebührenfr­eie Bildung von der Kita bis zum Studium.“Geht es nach Jäger, soll sowohl die Kita kostenfrei sein und Entlastung für junge Familien bringen, genauso wie die Meisterprü­fung gebührenfr­ei sein soll. Auch will Jäger, dass Auszubilde­nde genau wie Studenten kostenlos den öffentlich­en Nahverkehr nutzen können. Das soll schon im Haushaltsp­lan 2018 verankert sein. Auch die innere Sicherheit zählt zu Jägers Kernthemen. „Die Polizei muss vor Ort präsent sein.“Aus diesem Grund werden zum September 2018 2300 anstatt 2000 Kommissara­nwärter eingestell­t.

Sarah Philipp setzt sich im Landtag für die Themen Bauen, Wohnen und Stadtentwi­cklung ein. Sie betonte, dass Duisburg mit 23 Millionen Euro aus dem Städtebauf­örderungsp­rogramm so viel Geld bekommen hätte wie keine andere Stadt. Das liege daran, so Philipp, dass die Stadt gute Projektide­en vorgelegt habe. Neben dem Punkt, in Duisburg bezahlbare­s Wohnen ermögliche­n zu wollen, nimmt sie das Thema Problemimm­obilien wie in Marxloh in den Fokus.

Ein Modellproj­ekt zum Thema befasse sich mit den Fragen, was mit solchen Immobilien passiere, etwa ob sie abgerissen oder renoviert werden sollten, wer dafür aufkommt und was auf einer Fläche entstehen würde, wenn sie wieder frei wäre.

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RP-FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Sie gehen davon aus, auch im nächsten Landtag Abgeordnet­e zu sein (von links): Ralf Jäger, Sarah Philipp, Rainer Bischoff und Frank Börner.

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