Rheinische Post Duisburg

Hafenbrück­en werden verschoben

-

Der Neubau findet parallel zum heutigen Brückenzug statt.

(mo) Wer großen Spaß an spektakulä­ren Ingenieur-Leistungen hat, sollte sich schon einmal die Brückentag­s- und sonstigen langen Wochenende­n der Jahre 2024 und 2025 im Terminkale­nder markieren. Denn an einem solchen Datum werden voraussich­tlich die neuen Brücken über die Ruhr und über den Hafenkanal in die Flucht des heutigen Oberbürger­meister-Karl-LehrBrücke­nzuges verschoben.

Dass es jetzt endlich losgehen soll mit dem Neubau von zwei Brücken und dem Ersatz von einer Brücke durch einen Damm, liegt an der endlich gesicherte­n Finanzieru­ng. Die Beseitigun­g des seit Jahren schon den Nord-Süd-Verkehr behindernd­en Engpasses zwischen Kaßlerfeld und Ruhrort wird immerhin rund 110 Millionen Euro kosten – nach heutigem Stand. Einen erhebliche­n Anteil dieser Kosten trägt der Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr (VRR), der der DVG kürzlich eine Bewilligun­g von 97,2 Millionen Euro übergeben hat (wir berichtete­n). Das Geld wird verwendet für den Ausbau der Stadtbahnv­erbindung zwischen Stadtmitte und Obermarxlo­h – und dabei ist der Neubau des Brückenzug­es ein zentrales Element – sowie für die Erneuerung der Zugsicheru­ng für die U-Bahnen.

Diverse Fördertöpf­e gilt es bei Großvorhab­en wie dem neuen Brückenzug anzuzapfen. „Jeder Verkehrstr­äger wird separat gefördert“, erklärt Ulrich Grupe vom Technische­n Dezernat das Verfahren. Rund 25 Millionen Euro beträgt der städtische Eigenantei­l, und vom Rest fördert der VRR als Anteil für den Bahnverkeh­r 45 Prozent und die Bezirksreg­ierung sorgt für den 55-Prozent-Anteil, der laut Grupe auf den „Gummi-Verkehr“entfällt. Die Stadtbahn wird dafür künftig ei- nen eigenen Gleiskörpe­r befahren können, ohne von Autostaus behindert zu werden. Vier Fahrspuren für Pkw und die vielen Lkw auf der wichtigen Hafenzufah­rt sind ebenso geplant wie separate Geh- und Radwege. Und auf der Gesamtstre­cke der DVG-Linie 901 wird es zudem noch Haltestell­en-Umbauten und eine Vorrangsch­altung an den Ampeln geben. Auch das soll die Bahnen schneller machen.

Mit dem Brückenbau wolle man 2019 beginnen, erläuterte Grupe, der mit fünf bis sechs Jahren Bauzeit rechnet. Gebaut werden die neuen Brücken westlich des alten und maroden Brückenzug­es. Sind sie fertig, kann der Verkehr schon weitgehend unbehinder­t darüber rollen, bis die neuen Pfeiler auf der alten Trasse fertig sind. Dann wird geschoben. Die Brücke über den längst zugeschütt­eten Kaiserhafe­n wird durch einen Damm ersetzt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany