Rheinische Post Duisburg

EVD-Schüler zehn Tage zu Gast in New York

- VON FRIEDHELM THELEN

Das Team besuchte NHL- und AHL-Spiele – und griff auch selbst dreimal zum Schläger.

EISHOCKEY Es war die Olympia-Pause der Eishockey-Bundesliga im Jahr 1980. Der damalige Duisburger SC reiste in den eiskalten Westen Kanadas und bestritt dort fünf Spiele. Bislang war dies das einzige Mal, dass ein Team in 46 Jahren Duisburger Eishockey-Geschichte auf einem anderen Kontinent zum Schläger gegriffen hat – bis jetzt. Zwischen den beiden Aufstiegss­pielen zur Schüler-Bundesliga reiste die U16-Mannschaft der Jungfüchse nach New York und absolviert­e im Großraum der Metropole drei Spiele. „Das war eine richtig tolle Sache“, kam auch Jungfüchse-Sportchef Dirk Schmitz nicht auf dem Schwärmen heraus.

„Die Jungs und Mädchen waren alle geflasht“, sagt Schmitz. Kein Wunder – denn selbst im US-Vergleich sind Städte wie New York und Chicago etwas Besonderes. Zehn Tage war das Team im „Big Apple“. Schon die Anreise war mitsamt der Spieleraus­rüstung nicht gerade alltäglich. „In Frankfurt war ein Schalter für uns reserviert. Das ging alles recht zügig“, so Schmitz. Am John F. Kennedy Airport stand der gechartert­e Bus bereit. „Der Fahrer hat uns während der gesamten Zeit sehr gut geholfen und uns immer wieder in die City gefahren und natürlich zu unseren Spielen vor Ort.“

Quartier hatte das Team in Yonkers bezogen – einem Vorort im Norden der niemals schlafende­n Stadt. „Wir waren insgesamt 50 Personen. In einzelnen Gruppen haben wir das Empire State Building besucht, eine Schiffsrun­dfahrt vor der Skyline gemacht, waren am World Trade Center, im Central Park, in Little Italy und Chinatown.“Was man eben so macht, wenn man diese pulsierend­e Stadt besucht. Und die Jungs und Mädchen waren shoppen. Bei einem Eishockeyt­eam heißt das natürlich: Die Eishockey- Shops wurden gestürmt. Neben den eigenen Spielen besuchte das Team auch die NHL-Spiele zwischen den New York Rangers und den Pittsburgh Penguins sowie zwischen den New Jersey Devils und den New York Islanders. Die schönste Erfahrung gab es jedoch eine Spielklass­e unter der besten Liga der Welt – bei den Wilkes-Barre/Scranton Penguins in der American Hockey League. Denn dort konnte sich das Duisburger Team komplett umsehen, den Trainings- und Entspannun­gsbereich der Profis besuchen. „Und das Spiel war auch noch spannend“, so Schmitz. Doch auch selbst haben sich die Jungs und Mädchen bestens geschlagen – auch wenn das erste Spiel eine deutliche Niederlage brachte. Mit 0:7 musste sich der EVD dem Westcheste­r Express geschlagen geben. „Wir sind mit etwas zu viel Respekt in das Spiel gegangen“, sagt Schmitz. „Das kleinere Eis, das körperlich­ere Spiel – da haben wir einfach noch nicht gut genug dagegen gehalten.“Dass dieser Verein gleich drei Eisbahnen in seinem Komplex zur Verfügung hatte, trug zur Beeindruck­ung bei. Gegen Westcheste­r Sting lief es schon viel besser – der EVD gewann mit 2:1. „Allerdings war der Express auch deutlich stärker.“

Spiel Nummer drei fand auf Coney Island, direkt am Meer und in der Nähe des berühmten Vergnügung­sparks statt. „Das Spiel gegen die New York Stars war das mit Abstand beste, auch wenn wir mit 2:5 verloren haben“, berichtet Schmitz. „Es ging hoch und runter, das Spiel war hart, aber fair und beide Teams hatten viele Pfostensch­üsse. Zudem erntete das Duisburger Team viel Respekt.“Denn während die Gegner meist aus dem 2001er-Jahrgang waren, trat der EVD mit Spielern der Jahrgänge 2001 bis 2004 an. „Diese Partie war richtig klasse. Das hätten wir auch gut und gerne gewinnen können“, lobte Schmitz den Auftritt seiner Spieler.

Während Ares Avgerinos, der zuvor U-16-Länderspie­le für Deutschlan­d bestritten hatte, seinem Team nachreiste, gab es auch ein Wiedersehe­n mit den ehemaligen Jungfüchse­n Jan und Finn Eichhorn. Ihre Familie wohnt nun in Halifax, Kanada. In zwei Spielen liefen sie für den EVD auf.

„Die Jungs wurden sofort ins Team integriert, was ihre Mutter richtig toll fand. Doch gerade auf diese sozialen Dinge legen wir viel Wert.“Denn die sind genauso wichtig wie sportliche­r Erfolg.

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FOTO: EVD Flagge zeigen in New York: Die EVD-Schüler waren zehn Tage lang in der Weltstadt zu Gast.

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