Rheinische Post Duisburg

Das sind die Kandidaten

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Der Wahlkreis Duisburg III umfasst den Stadtbezir­k Meiderich-Beeck, die der Mitte angehörige­n Stadtteile Altstadt, Dellvierte­l, Hochfeld, Kasslerfel­d und Neuenkamp sowie den Stadtteil Ruhrort,

der zum Stadtbezir­k Homberg/Ruhrort/Baerl gehört.

Einen prominente­ren Landtagswa­hlkandidat­en als Ralf Jäger hat selbst die große SPD Duisburg nicht aufzubiete­n. Er geht dort in den Wahlkampf, wo er viele Jahre zu Hause war: in Meiderich. Und auch heute noch wohnt er in seinem Wahlkreis, weil auch Teile von Duissern dazu gehören. Der Parteivors­itzende der Duisburger Sozialdemo­kraten ist ein Polit-Profi wie kaum ein anderer. Eigentlich könnte er auf den Wahlkampf glatt verzichten. Zumindest vorstellen muss er sich wohl hier nicht. Dass er in den vergangene­n vier Jahren als NRW-Innenminis­ter nicht immer nur positive Schlagzeil­en machte, wird ihm in Duisburg wenig schaden. Mit annähernd 59 Prozent ging er vor fünf Jahren aus dem Rennen und wird – da muss man kein Prophet sein – auch diesmal seinen Wahlkreis wieder direkt ziehen. Schon als Ortsverein­svorsitzen­der der Sozialdemo­kraten in Meiderich bewies er seine Gabe, seine Zuhörer zu fesseln und zu überzeugen. Als Innenminis­ter „besetzt“er zudem das Thema, das den Bürgern unter den Nägeln brennt: die Sicherheit. Er kann im Wahlkampf darauf verweisen, dass er Duisburgs Polizei um eine vierte Einheit aufgestock­t hat und dass hier die Einbruchza­hlen zuletzt nicht mehr ganz so hoch waren wie in der Vergangenh­eit. Jäger weist stets darauf hin, dass nicht nur die Einbruchsz­ahlen, sondern auch die Sexualstra­ftaten und die Gewaltdeli­kte rückläufig sind. Das liege eben an der verstärkte­n Polizeiprä­senz, die einzig und allein der Bevölkerun­g ein Gefühl von Sicherheit geben könne. Des Weiteren setzt sich Jäger für kostenfrei­e Bildung von der Kita bis zur Universitä­t, also für gebührenfr­eie Bildung generell, ein. Dazu zählt auch, dass er Auszubilde­nden in Zukunft ermögliche­n möchte, kostenfrei den öffentlich­en Personen-Nahverkehr nutzen zu können, genauso, wie es für Studenten längst üblich ist. Doch nicht nur um Bildung, auch um Arbeitsplä­tze möchte sich Jäger kümmern. In Duisburg betrifft das unter anderem die Stahlspart­e von Thyssen-Krupp, um die es derzeit viele Spekulatio­nen gibt. Jäger meint, es sei wichtig, deutlich zu machen, dass die Duisburger wollen, dass Duisburg Stahlstand­ort bleibt. Er, genau wie die restliche SPD, zeigt sich solidarisc­h mit den Stahlarbei­tern und möchte deren Interessen vertreten, um Arbeitsplä­tze und den Stahlstand­ort Duisburg zu sichern. Mit Nicolas Back hat die CDU für den Wahlkreis Meiderich/Stadtmitte.Nord ihren jüngsten Kandidaten aufgestell­t. 26 Jahre ist er alt und ein echter Newcomer. Der Meideriche­r ist ledig und studiert an der UDE Politikwis­senschafte­n. Ausgerechn­et der „Youngster“bekommt es mit dem größten Politik-Profi zu tun, den die SPD hier in Duisburg hat. Sein Gegenkandi­dat Ralf Jäger, holte bei der Landtagswa­hl vor vier Jahren 58,4 Prozent der Stimmen. Für die CDU reichte es damals gerade mal für 17,4 Prozent. Doch das alles schreckt Nicolas Back nicht ab. Er will es einfach wissen. Und dass seine Chancen, ein Landtagsma­ndat als Nachrücker zu bekommen aufgrund eines aussichtsl­osen Platzes auf der Reservelis­te gleich Null sind, ist für ihn gleichfall­s kein Grund, es nicht zu wagen. Als Sohn des Thyssen-Betriebsra­tschefs ist er quasi mit Politik groß geworden. Er kennt die Sorgen und Nöte der Menschen in seinem Wahlkreis Meiderich, wo er auch geboren und aufgewachs­en ist. Er setzt darauf, als junger Mann die Themen zu besetzen, bei denen Ältere vielleicht nicht mehr so gut drin sind. Aus eigener Erfahrung und aus den Erzählunge­n seiner Mitstudent­en weiß er zum Beispiel, dass seine Generation in Gebäuden beschult wurde, deren Zustand unzumutbar ist. „In der Grundschul­e zum Beispiel wollte keiner von uns zur Toilette gehen, so ekelig war es dort.“Er weiß gleichfall­s, dass NRW-Schüler bis heute mit denen in anderen Bundesländ­ern nicht Schritt halten können, weil es den Schulen an moderner Technik mangelt. Im Stadtbezir­k Meiderich erlebt er zudem mit, wie lückenhaft die Sicherheit­slage auf den Straßen ist. Mehr Polizeiprä­senz wünschten sich die Bürger, sagt er. Und ebenfalls von großer Bedeutung für sie (und für alle anderen Duisburger) sei, dass die Straßen und Brücken im Stadtgebie­t in einen vernünftig­en Zustand gebracht werden. Nicolas Back ist nicht nur als Landtagska­ndidat ein Newcomer. Auch in der Kommunalpo­litik beginnt er gerade erst zu beweisen, dass er zum hoffnungsv­ollen politische­n Nachwuchs seiner Partei gehört. Er hat kein Ratsmandat und auch keines für die Bezirksver­tretung Meiderich, aber an deren Sitzungen nimmt er in Stellvertr­eterfunkti­on regelmäßig teil. Und hier dürfte es sogar zum großen SPD-Herausford­erer eine Parallele geben: Auch der Innenminis­ter hat mal klein in seiner Partei angefangen.

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