Rheinische Post Duisburg

Das sind die Kandidaten

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Der Wahlkreis 63 Duisburg IV und Wesel V umfasst die Stadtbezir­ke Hamborn und Walsum im Norden von Duisburg sowie vom Kreis Wesel von der linksrhein­ischen Gemeinde Rheinberg die

Stadtbezir­ke Orsoy und Budberg.

Frank Börner ist seit der Wahl 2012 Mitglied im Landtag NRW. Bereits vor fünf Jahren ist der gebürtige Duisburger in seinem Wahlkreis angetreten. Börner, der vor über 30 Jahren der SPD beigetrete­n ist, ist zudem Mitglied im Ausschuss für Kommunalpo­litik sowie im Ausschuss für Klimaschut­z, Umwelt, Naturschut­z, Landwirtsc­haft und Verbrauche­rschutz. Dabei sind seine Arbeitssch­werpunkte Wasser und Tierschutz. Der 51-jährige Diplom-Ökonom mit Abschluss an der Universitä­t in Duisburg versucht nach 17 Jahren Engagement in der Kommunalpo­litik weiterhin, grundsätzl­iche Politikfel­der für die Kommunen zu verbessern. Und zwar in solchen Bereichen, in denen das Land auch die Möglichkei­t hat, etwas zu verändern. Insgesamt ist Börner der Meinung, dass der Industries­tandort Duisburg gesichert bleiben muss – darauf gilt es vor allem in der Umweltund Wirtschaft­spolitik zu achten. Der Politiker, der zwischen 2004 bis 2012 Mitglied des Rates der Stadt Duisburg war, rückt drei Themen in den Vordergrun­d, die er anpacken möchte. Zuerst sollen die Kommunalfi­nanzen weiter gestärkt werden. Der Stärkungsp­akt Stadtfinan­zen sei beispielsw­eise ein Erfolgsmod­ell, welches den Kommunen und insbesonde­re der Stadt Duisburg wieder Handlungss­pielraum bietet. Das Verfahren wird mit der Unterstütz­ung durch Landesgeld­er noch bis 2020 weiter gehen. Hier wird Börner darauf achten, dass die Ziele für Duisburg erreicht werden und so wieder ohne drohende Kommunalau­fsicht ein Haushalt aufgestell­t werden kann. Zweitens möchte der SPD-Politiker die Demokratie stärken und die Gesellscha­ft zusammenfü­hren. Börner erkennt, dass Populisten und Nationalis­ten derzeit sehr aktiv sind, um Keile in die Gesellscha­ft zu bringen. Er appelliert daran, dass eine gerechte und solidarisc­he Gesellscha­ft von Nöten ist, in der alle miteinande­r an der Zukunft arbeiten. Zuletzt möchte das SPD-Urgestein die soziale Gerechtigk­eit stärken. So soll jeder gleiche Chancen im Bildungssy­stem erhalten. Börner meint, dass das Bildungssy­stem weiterentw­ickelt werden muss, um die Schüler von heute an die Anforderun­gen der Zukunft vorzuberei­ten. Alle staatliche­n Bildungsan­gebote von der Kita bis zum Universitä­tsabschlus­s sollen zudem kostenfrei werden beziehungs­weise bleiben. Seit Wochen pendelt er bald täglich zwischen dem linken Niederrhei­n und dem Duisburger Norden. Denn Frank Heidenreic­hs Landtagswa­hlkreis umfasst ebenso Hamborn und Walsum wie Teile von Orsoy und Rheinberg, weil die Wahlkreise neu zugeschnit­ten wurden. Ein Spagat sei das. Denn das, was die Bürger in einer Großstadt umtreibe, sei teilweise etwas ganz anderes als das, was ihm auf der anderen Rheinseite begegnet. Vor fünf Jahren hatte der gebürtige Hamborner noch im Wahlkreis 62 kandiert, also in Meiderich/Stadtmitte-Nord, einem Wahlkreis, in dem es traditione­ll die SPD besonders leicht hat. Der Familienva­ter (verheirate­t, zwei Kinder) wohnt in Neumühl und ist dort Vorsitzend­er des CDUOrtsver­bandes. Als Ratsherr ist er von seiner Partei in die Verbandsve­rsammlung des Verkehrsve­rbundes Rhein-Ruhr (VRR) entsandt worden und hat dort den Fraktionsv­orsitz. Da liegt es nahe, dass das Thema Nahverkehr/Verkehr ihm im Wahlkampf besonders am Herzen liegt. Für bessere Verkehrswe­ge setzt sich der 49-Jährige ein, für Nahverkehr­snetze, die für die Kunden komfortabe­l sind. Aber auch Sicherheit­spolitik treibt ihn um, und das nicht nur, weil in Bussen und Bahnen, an Haltestell­en und in Bahnhöfen bisweilen in puncto Sicherheit Nachbesser­ungsbedarf besteht. Immer wieder erzählen ihm Bürger auf der Straße davon, dass bei ihnen eingebroch­en wurde oder sie auf der Straße überfallen wurden. Die Duisburger forderten mehr Sicherheit, sagt er. Mehr Videoüberw­achung auf den Straßen (und in Zügen, Bussen und Bahnen) – dafür setzt sich Heidenreic­h ein. Er ist in Hamborn zur Schule gegangen, hat dort das Abitur gemacht und ließ sich dann zum Koch ausbilden. Als Sohn einer Gastronome­nfamilie lag das nahe. Er verdient sein Geld inzwischen allerdings als Immobilien-Verwalter, wobei seine kommunalpo­litischen Aktivitäte­n die meiste Zeit in Anspruch nehmen. Er rechnet nicht wirklich damit, dass er den neu zugeschnit­tenen Wahlkreis direkt holen kann, und darf sich auch keine besonders großen Hoffnungen machen, als Nachrücker über die Liste in den Landtag zu kommen. Doch kämpfen hat der CDU-Ratsherr gelernt. Und schließlic­h kann er sich auch immer sagen, dass am Ende vielleicht doch nicht alles so ausweglos ist, wie es am Anfang scheint.

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