Am Ende wieder der normale Bayern-Dusel
Bundesliga: MSV-Frauen unterliegen Bayern München mit 0:1. Melanie Beringer trifft per Elfmeter.
FRAUENFUSSBALL Inka Grings war lange guter Dinge, dass der Auftakt ihrer Abschiedstournee erfolgreich verlaufen würde. „Ich bin am Ende fest davon ausgegangen, dass es beim Unentschieden bleibt“, sagte die Trainerin des Fußball-Bundesligisten MSV Duisburg, die am Freitag ihren Wechsel zur männlichen U-17-Jugend von Viktoria Köln verkündet hatte. Doch der eine Zähler, der den Zebra-Frauen im Abstiegskampf enorm weitergeholfen hätte, stand am Ende nicht auf dem Konto. Wie es bei den Männern oft genug der Fall ist, packten auch die Frauen aus München den beliebten Bayern-Dusel aus und gewannen am Rheindeich mit 1:0 (0:0) durch ein Elfmetertor zehn Minuten vor Schluss.
Da pustete dann sogar Gästetrainer Thomas Wörle in der Pressekonferenz mal so richtig durch: „Wir sind angesichts unserer momentan schwierigen Situation sehr froh über dieses Ergebnis. Duisburg hat sehr aggressiv gespielt und das richtig gut gemacht.“Da mochte Inka Grings nur zustimmen: „Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Natürlich ist es ärgerlich, dann am Ende durch ein Elfmetertor zu verlieren, aber andererseits spricht das auch für unsere Qualität.“
Die stimmte wie schon im letzten Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg nicht zuletzt defensiv. Da hatte die Deckung der Zebras 70 Minuten lang dicht gehalten – diesmal sogar noch ein bisschen länger. Gegenüber dem 0:0 in Leverkusen nahm Inka Grings zwei Änderungen vor und beförderte Yvonne Zielinski sowie Kathleen Radtke zurück in die Startelf. Dafür mussten Marina Himmighofen und Nicole Munzert zunächst zuschauen. Zsófia Rácz verteidigte wieder innen an der Seite von Linda Bresonik, während Virginia Kirchberger auf die DoppelSechs neben Julia Debitzki rückte.
Ein 0:0 wie beim letzten BayernGastspiel vor zwei Jahren wäre ein akzeptables Ergebnis gewesen – fußballerisch hatte der MSV seinerzeit aber totale Nulldiät geboten. Das wollten die Gastgeberinnen nun erkennbar anders machen; und sie hätten den Meister auch fast auf dem falschen Fuß erwischt, als Steffi Weichelt einen Heber aus 25 Metern über die zu weit vor ihrem Tor stehende Bayern-Keeperin Manuela Zinsberger ansetzte. Doch das Glück war nicht mit dem MSV: Das Leder senkte sich auf die Latte.
In der Folge nahm, wie zu erwarten war, der Druck der Bayern zu, doch die Zahl der eindeutigen Chancen, die Lena Nuding im MSVKasten zu entschärfen hatte, hielt sich in Grenzen. Richtig einschreiten musste sie erst in der 75. Minute, als Vivianne Miedema allein vor ihr auftauchte. Nuding machte den Winkel spitz und klärte stark. In der 80. Minute ging Miedema dann im Strafraum nach einem Zweikampf mit Zsófia Rácz zu Boden. „Für mich war es ein normaler Körperkontakt“, sagte die Ungarin nachher. Schiedsrichterin Karoline Wacker sah es anders – und Melanie Behringer ließ sich die Chance zum Siegtor nicht entgehen.
Die beste Nachricht des Tages gab es nach Spielende: Weil Bayer Leverkusen in Hoffenheim mit 1:3 verlor, beträgt der Abstand zum ersten Abstiegsplatz weiterhin vier Punkte.
MSV: Nuding – Betschart (84. Heß), Bresonik, Rácz, Radtke – Debitzki, Kirchberger, Zielinski (61. Munzert), Makas (46. Himmighofen) – Kiwic, Weichelt. Tor: 0:1 Behringer (81., Foulelfmeter).