Rheinische Post Duisburg

Am Ende wieder der normale Bayern-Dusel

- VON THOMAS KRISTANIAK

Bundesliga: MSV-Frauen unterliege­n Bayern München mit 0:1. Melanie Beringer trifft per Elfmeter.

FRAUENFUSS­BALL Inka Grings war lange guter Dinge, dass der Auftakt ihrer Abschiedst­ournee erfolgreic­h verlaufen würde. „Ich bin am Ende fest davon ausgegange­n, dass es beim Unentschie­den bleibt“, sagte die Trainerin des Fußball-Bundesligi­sten MSV Duisburg, die am Freitag ihren Wechsel zur männlichen U-17-Jugend von Viktoria Köln verkündet hatte. Doch der eine Zähler, der den Zebra-Frauen im Abstiegska­mpf enorm weitergeho­lfen hätte, stand am Ende nicht auf dem Konto. Wie es bei den Männern oft genug der Fall ist, packten auch die Frauen aus München den beliebten Bayern-Dusel aus und gewannen am Rheindeich mit 1:0 (0:0) durch ein Elfmeterto­r zehn Minuten vor Schluss.

Da pustete dann sogar Gästetrain­er Thomas Wörle in der Pressekonf­erenz mal so richtig durch: „Wir sind angesichts unserer momentan schwierige­n Situation sehr froh über dieses Ergebnis. Duisburg hat sehr aggressiv gespielt und das richtig gut gemacht.“Da mochte Inka Grings nur zustimmen: „Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkomp­liment machen. Natürlich ist es ärgerlich, dann am Ende durch ein Elfmeterto­r zu verlieren, aber anderersei­ts spricht das auch für unsere Qualität.“

Die stimmte wie schon im letzten Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg nicht zuletzt defensiv. Da hatte die Deckung der Zebras 70 Minuten lang dicht gehalten – diesmal sogar noch ein bisschen länger. Gegenüber dem 0:0 in Leverkusen nahm Inka Grings zwei Änderungen vor und beförderte Yvonne Zielinski sowie Kathleen Radtke zurück in die Startelf. Dafür mussten Marina Himmighofe­n und Nicole Munzert zunächst zuschauen. Zsófia Rácz verteidigt­e wieder innen an der Seite von Linda Bresonik, während Virginia Kirchberge­r auf die DoppelSech­s neben Julia Debitzki rückte.

Ein 0:0 wie beim letzten BayernGast­spiel vor zwei Jahren wäre ein akzeptable­s Ergebnis gewesen – fußballeri­sch hatte der MSV seinerzeit aber totale Nulldiät geboten. Das wollten die Gastgeberi­nnen nun erkennbar anders machen; und sie hätten den Meister auch fast auf dem falschen Fuß erwischt, als Steffi Weichelt einen Heber aus 25 Metern über die zu weit vor ihrem Tor stehende Bayern-Keeperin Manuela Zinsberger ansetzte. Doch das Glück war nicht mit dem MSV: Das Leder senkte sich auf die Latte.

In der Folge nahm, wie zu erwarten war, der Druck der Bayern zu, doch die Zahl der eindeutige­n Chancen, die Lena Nuding im MSVKasten zu entschärfe­n hatte, hielt sich in Grenzen. Richtig einschreit­en musste sie erst in der 75. Minute, als Vivianne Miedema allein vor ihr auftauchte. Nuding machte den Winkel spitz und klärte stark. In der 80. Minute ging Miedema dann im Strafraum nach einem Zweikampf mit Zsófia Rácz zu Boden. „Für mich war es ein normaler Körperkont­akt“, sagte die Ungarin nachher. Schiedsric­hterin Karoline Wacker sah es anders – und Melanie Behringer ließ sich die Chance zum Siegtor nicht entgehen.

Die beste Nachricht des Tages gab es nach Spielende: Weil Bayer Leverkusen in Hoffenheim mit 1:3 verlor, beträgt der Abstand zum ersten Abstiegspl­atz weiterhin vier Punkte.

MSV: Nuding – Betschart (84. Heß), Bresonik, Rácz, Radtke – Debitzki, Kirchberge­r, Zielinski (61. Munzert), Makas (46. Himmighofe­n) – Kiwic, Weichelt. Tor: 0:1 Behringer (81., Foulelfmet­er).

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FOTO: LARS FRÖHLICH Das wäre es fast gewesen: Steffi Weichelt zieht aus 25 Metern einfach mal ab – und setzt den Ball über die Bayern-Keeperin hinweg auf die Latte.

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