Rheinische Post Duisburg

RESG aus allen Pokalträum­en gerissen

- VON THOMAS KRISTANIAK

Pokal-Halbfinale: Rote Teufel aus Walsum unterliege­n dem Tus Düsseldorf-Nord mit 2:5. Entscheide­nd für den Spielausga­ng ist auch die Frustgräts­che von Miquel Vila und dem daraus resultiere­nden Hallenverw­eis.

ROLLHOCKEY Die lautstarke­n „Finale, oho“-Rufe, die am Samstag durch den Umkleidetr­akt der Halle Beckersloh dröhnten, kamen nicht aus der Kabine der Gastgeber. Grund zum Feiern hatten an diesem Ort zum zweiten Mal in der laufenden Saison nur die Spieler des TuS Düsseldorf-Nord. Das Team aus der Landeshaup­tstadt, das der RESG Walsum bereits die bislang einzige Niederlage in der Rollhockey-Bundesliga nach regulärer Spielzeit zugefügt hatte, gewann nun auch das Halbfinale im DRIV-Pokal bei den Roten Teufeln mit 5:2 (2:0). Der vermeintli­ch kürzeste Weg zum ersten Titel seit 2003 hat die RESG nicht ans Ziel geführt.

Erinnerung­en wurden wach an das vergangene Jahr – als der deutsche Rekordmeis­ter auf seinem Weg ins Liga-Endspiel im ersten Playoff-Halbfinals­piel durch ein schmachvol­les 2:11 in eigener Halle gegen die ERG Iserlohn ausgebrems­t wurde. „Stimmt, das ist ähnlich, wobei ich das diesmal auch gar nicht am Ergebnis festmachen möchte“, meinte der sichtlich ent- täuschte Trainer Günther Szalek, während vor seinen Augen die Spieler der Gäste mit ihren zahlreich angereiste­n Fans den Einzug in die Finalspiel­e gegen Germania Herringen bejubelten. Für den Trainer war aber auch klar: „Ich kann meiner Mannschaft gar keinen so großen Vorwurf machen.“

Einen Vorwurf müssen sich die Akteure aber wohl gefallen lassen: dass sie irgendwann im Verlauf der Partie den Glauben daran verloren haben, noch eine Wende herbeiführ­en zu können. Ein 0:1-Rückstand – das kann passieren. Der Ex-Walsumer Daniel Kutscha überwand schon nach 76 Sekunden Tobias Wahlen. Der Spieler, bei dem sich der TuS Nord hauptsächl­ich fürs Weiterkomm­en bedanken durfte, trägt ebenfalls den Namen Kutscha und hockte zwischen den Pfosten, wie er es ebenfalls früher schon für die RESG getan hat. Jan Kutscha lieferte eine überragend­e Partie ab und entschärft­e vor dem Wechsel bereits reihenweis­e Walsumer Chancen. Die Erkenntnis, den Gästekeepe­r wohl nicht überwinden zu können, führte dazu, dass Felipe Sturla und Co. die Kugel immer wieder aus minimaler Distanz in maximaler Höhe über den Kasten beförderte­n. Wobei: Drei Pfosten- und Lattentref­fer waren auch dabei.

Düsseldorf machte es konsequent­er und nutzte die zweite Chance durch den komplett ungestörte­n Tarek Abdalla nach 21 Minuten zum 2:0. Bei diesem Spielstand blieb es danach lange; auch der Penalty nach dem zehnten TuSTeamfou­l, den Sturla schwach vergab, wurde nicht genutzt.

Die letztlich entscheide­nde Situation gab es dann in der 40. Minute: Nach einem vermeintli­chen Foul an sich, das nicht geahndet wurde, ließ sich Miquel Vila zu einer Frustgräts­che von hinten gegen Daniel Kutscha hinreißen. Schiedsric­hter Lars Niestroy nahm die blaue und die rote Karte in die Hand – und entschied sich dann für den Hallenverw­eis. „Das hat uns in dieser Situation sicher nicht geholfen“, sagte Walsums-Trainer Günther Szalek nachher.

Den Penalty parierte Wahlen gegen Abdalla, doch „Rot“zieht vier Minuten Unterzahl nach sich – das war nicht zu schaffen. In der 43. Minute machte Abdalla mit dem 3:0 im Prinzip alles klar. In der temporeich­en Schlusspha­se gelang es zwar Pedro Queiros und Xevi Berruezo doch noch, Jan Kutscha zu überwinden, doch Düsseldorf antwortete in beiden Fällen durch Kontertore von André Beckmann und ließ sich das Finale nicht mehr nehmen.

Tore: 0:1 Daniel Kutscha (2.), 0:2, 0:3 Abdalla (21., 43.), 1:3 Queiros (46.), 1:4 Beckmann (47.), 2:4 Berruezo (48.), 2:5 Beckmann (49.).

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