Rheinische Post Duisburg

DSV 1900: Richtig gut nur bis zum 0:1

- VON FRIEDHELM THELEN

Landesliga: Lange trotzt die Kessen-Elf dem Aufstiegsk­andidaten aus Speldorf. Am Ende heißt es aber 0:3.

FUSSBALL Es gibt diese Momente, in denen sich gewisse Phrasen aufzudräng­en scheinen. Wie die vom „typischen 0:0-Spiel“. Denn was der Duisburger SV 1900 und der VfB Speldorf in der Fußball-Landesliga boten, war defensiv auf beiden Seiten stark. Offensiv eher „Magerkost“. Noch so eine Phrase. Doch dann passiert etwas Unerwartet­es – und all diesen Phrasen können nach gut einer Stunde wieder verschwind­en. Ein Pass nach innen, ein Schuss in den Winkel – 0:1. Eine Träumerei in der Abwehr kaum zwei Minuten später 0:2. Und letztlich musste der DSV 1900 gar mit einer 0:3 (0:0)-Niederlage den eigenen Platz verlassen.

„Bis zum dem 0:1 haben wir das gut gemacht“, sagt Trainer Ralf Kessen, der seinem Team eine bis zur 68. Minute gut funktionie­rende Defensivta­ktik gegen den Tabellendr­itten aus Mülheim verordnet hatte. So verzichtet­e er mit Samet Sadiklar und Tayfun Yildirim auf zwei äußerst torgefährl­iche Spieler. Zudem stellte er mit Tobi Schiek einen Defensivma­nn neben Steffen Murke auf die Doppel-Sechs. Wie gesagt es klappte – bis zu diesem 0:1, das Kessen, nicht zu Unrecht, als „Sonntagssc­huss“bezeichnet­e. Allerdings konnte Abdul Yussif auch unbedrängt abziehen.

Bitter wurde es beim 0:2 in der 70. Minute: Alexandros Armen ging über links auf die Defensivre­ihe der Wanheimero­rter zu, vernatzte zwei Spieler und traf. „Danach war unsere Moral gebrochen“, konstatier­te Kessen korrekterw­eise. Speldorf, das durch diesen Sieg auf Rang zwei aufrückte, hatte in dieser Phase die Oberliga bereits klar vor Augen und ließ sich nicht mehr irritieren. „Weiter konzentrie­rt bleiben, Grün!“, mahnte daher auch VfB-Torhüter Tobias Ritz immer wieder. Und die Grünen blieben konzentrie­rt. Vier Minuten später versuchte Kessen den Schalter noch einmal umzulegen, brachte mit Samet Sadiklar und Tayfun Yildirim zwei frische Offensivkr­äfte – doch wieder dauerte es nur vier weitere Minuten, ehe das Spiel endgültig entschiede­n war: Janis Timm traf zum 3:0.

Dass hier nichts mehr ging, sah auch Schiedsric­hter Fabian Spitzer. Auf die Sekunde pünktlich nach 90 Minuten pfiff er die Begegnung ab. „Ein Fußballspi­el dauert 90 Minu- ten.“Immerhin diese Phrase stimmte diesmal. Den Speldorfer­n reichten dagegen zehn Minuten aus, um aus einem „typischen 0:0Spiel“eine nominell klare Sache zu ihren Gunsten machen. Der DSV rutschte damit in der Tabelle auf Rang neun ab.

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