Das sind die Kandidaten
Der Wahlkreis Duisburg I umfasst den Stadtbezirk Süd und vom Stadtbezirk Mitte die Ortsteile Neudorf-Nord, Neudorf-Süd und auch noch
Wanheimerort.
Gerade erst hat Sarah Philipp ihren 34. Geburtstag gefeiert. Die gebürtige Buchholzerin mit Wohnsitz in Huckingen kandidiert für die SPD zum zweiten Mal bei einer Landtagswahl. Zu ihren Schwerpunkten gehört die Stadtentwicklung – naheliegend schon wegen ihres Studiums der Wirtschaftsgeografie, der Politischen Wissenschaften und der Geografie. Als Sprecherin der sozialdemokratischen Fraktion für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung im Landtag hat sie hier in den zurückliegenden vier Jahren ihre Akzente gesetzt. Dass die junge Abgeordnete aber auch zupacken kann, hat sie bei zahlreichen „Arbeitseinsätzen“bewiesen. Immer wieder nahm sie in der Vergangenheit stundenweise Besen oder Schaufel in die Hand, um hautnah zu erfahren, womit die Duisburger ihr Geld verdienen oder was die Arbeit von gemeinnützigen Organisationen so wertvoll macht. Wer die schlanke, stets adrett gekleidete Frau trifft, mag kaum glauben, dass sie angeblich gerne Currywurst isst und Fußballfan ist. Aber in der Tat ist sie oft an der Seite ihres Parteifreundes Ralf Jäger auf der Tribüne bei MSV-Spielen zu sehen. Und wer sich mit ihr unterhält, erlebt sehr schnell eine absolut geerdete Politikerin, die mit größter Wahrscheinlichkeit ihren Wahlkreis erneut direkt ziehen wird. Bei der Landtagswahl 2012 kam sie auf Anhieb auf 52,4 Prozent. Zu ihren Schwerpunkten im Wahlkampf gehören Themen rund ums Wohnen und Bauen, stets mit sozialen Aspekten verbunden. Als Bürgerin der Stadt weiß sie, dass bezahlbarer Wohnraum gerade dort knapp ist, wo sich hier in Duisburg besonders gut wohnen lässt. Dass Duisburg mehr Sozialen Wohnungsbau gut vertragen kann, davon ist sie überzeugt. Mit 23 Millionen Euro aus dem Städtebauförderungsprogramm habe Duisburg so viel Geld bekommen wie keine andere Stadt, rechnete sie unlängst vor. Das liege daran dass die Stadt gute Projektideen vorgelegt habe. Sorge bereitet ihr, dass die Verkehrswege, insbesondere die Straßen, bei uns nicht immer optimal sind. Bessere Infrastruktur, das ist eine ihrer Forderungen, mit denen sie antritt. Mit großer Sorge verfolgt sie allerdings derzeit auch die Diskussionen um die Zukunft des Stahlstandortes Duisburg und setzt sich für den Erhalt der Arbeitsplätze und für die Sicherung dieses wichtigen Industriezweiges hier ein. Der 14. Mai 2012 war für Petra Vogt fraglos einer der spannendsten Tage ihres Lebens. Denn erst spät am Wahlabend stand für sie fest, dass sie für die CDU in den Landtag gehen wird. Bis dahin hatte sie ausschließlich kommunalpolitische Erfahrung gesammelt, unter andrem als CDU-Ratsfraktionsvorsitzende. Ganz so spannend wird es am 14. Mai dieses Jahres wohl nicht werden. Dass sie ihren Direktwahlkreis Neudorf/Stadtsüden direkt ziehen kann, also hier von allen Bewerbern die meisten Stimmen bekommt, ist zwar so gut wie auszuschließen. Aber mit Platz zehn auf der Landesliste ihrer Partei gilt sie als vergleichsweise „sicher“gesetzt. Doch letztlich ist alles davon abhängig, wie viele ihrer Parteifreunde im Land ein Direktmandat erhalten und wie viele über die Liste nachrücken. Das vorherzusagen, ist unmöglich. Vorsichtshalber hat sich die 47-Jährige darum schon mal als Lehrerin zurückgemeldet und würde, wenn es mit dem Landtag nicht klappen sollte, wieder an ihre alte Schule zurückkehren, an das kaufmännische Berufskolleg in Neudorf. Theoretisch könnte sie aber durchaus auch als künftige Schulministerin alles das verbessern, das ihr bildungspolitisch großes Unbehagen bereitet. Mit 23,3 Prozent der Stimmen schnitt sie bei der Landtagswahl vor fünf Jahren im Vergleich zu ihren Duisburger CDU-Mitbewerbern mit Abstand am besten ab. Stadtweit fuhr die CDU damals mit 16,6 Prozent ein historisch schlechtes Ergebnis ein. Inhaltlich setzt Petra Vogt vor allem auf das Wahlkampfthema, in dem sie quasi zu Hause ist: auf die Schulpolitik. Jahrelang hat sie im Dienst als Berufsschullehrerin die Defizite des Bildungssystems am eigenen Leib zu spüren bekommen, die sie kritisiert. Als schulpolitische Sprecherin ihrer Fraktion im Landtag lieferte sie sich in den vergangenen fünf Jahren immer wieder Wortgefechte mit der grünen Schulministerin und gab die schulpolitische Linie ihrer Fraktion entscheidend mit vor. Bei Gesprächen über Unterrichtsausfall oder auch Lehrermangel wird Petra Vogt – ansonsten eher gelassen, ruhig und abwartend – richtig sauer. Denn Leidtragende seien in erster Linie die Kinder, von denen unsere Zukunft abhängt. Und die hätten eine andere Schulpolitik verdient. Davon ist sie fest überzeugt.