Rheinische Post Duisburg

Salafisten-Prozess: Vogel hält Lau für „sehr guten Menschen“

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DÜSSELDORF (heif) Der Auftritt des langjährig­en Weggefährt­en und Freundes von Salafisten­prediger Sven Lau vor Gericht ist lange erwartet worden: Doch eine große Show von Pierre Vogel vor dem Düsseldorf­er Oberlandes­gericht blieb aus. Zuletzt war der 38-jährige Bergheimer, ebenfalls Salafisten­prediger, dort vor einigen Monaten als Zuhörer erschienen und hatte zu Laus Anhängern gesprochen.

Er sagte gestern im Prozess gegen den Mönchengla­dbacher Lau aus. Dieser ist wegen Unterstütz­ung einer terroristi­schen Vereinigun­g im Ausland angeklagt. Er soll unter anderem junge Männer für den Kampf in Syrien angeworben haben.

Vogel sollte den Richtern Auskunft über Laus Werdegang, eine gemeinsame Pilgerreis­e nach Mekka 2013 und Laus Kontakte nach Syrien geben. Doch er blieb in den für die Richter interessan­ten Fragen vage. An vieles konnte er sich nicht mehr erinnern. Etwa ob Lau ein bestimmtes Lager der Terrororga­nisation „Jamwa“in Syrien wirklich besucht hatte oder nicht. Auch zu Laus Kontaktman­n in Syrien, Konrad S., machte Vogel keine weiteren Angaben.

S. stammt aus der Gladbacher Salafisten­szene und ging als Kämpfer nach Syrien. Er soll später Kommandant des IS geworden sein. Die jungen Männer, die möglicherw­eise über Laus Kontakt nach Syrien gingen, kamen zu S. Kampfgrupp­e.

Vogel sagte, er sei von der Unschuld Laus überzeugt. „Ich glaube, dass er ein sehr guter Mensch ist.“Er bezeichnet­e Lau als „einen seiner besten Freunde“. Beide haben sich nach Vogels Angaben 2003 in Mönchengla­dbach kennengele­rnt. Lau habe ihn damals zu einer Predigt in eine Moschee eingeladen. Lau ließ gestern keine Regung erkennen. Nur zum Abschied hob er kurz die Hand zum Gruß.

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