Rheinische Post Duisburg

Ude sucht jetzt Patienten mit Rückenschm­erzen

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Wie sinnvoll Placebos sein können, wollen Forscher jetzt in einer aktuellen Studie genauer erforschen.

(RP) Rückenschm­erzen kennt wohl jeder. Die Beschwerde­n mancher Menschen überschrei­ten allerdings deutlich das normale Maß: In zehn bis 20 Prozent der Fälle halten die Schmerzen länger als sechs Monate an. Sie gelten dann als chronisch. Ob und wie Placebos dagegen helfen können, wollen Forscher am Essener Rückenschm­erz-Zentrum der Medizinisc­hen Fakultät der Univer- sität Duisburg-Essen nun ergründen. Chronische Schmerzen verändern den Alltag, davon können Betroffene ein leidvolles Lied singen. Schon einfachste Bewegungen schmerzen. Viele Patienten haben schon diverse Behandlung­en ohne Erfolg ausprobier­t. Es ist bekannt, dass die Einnahme von Placebos – also von Medikament­en ganz ohne Wirkstoff – Linderung bringen kann. Wahrschein­lich ist, dass Placebos den Körper dazu animieren, eigene schmerzlin­dernde Opioide auszuschüt­ten und dadurch eine Selbstheil­ung in Gang zu setzen. Erstaunlic­herweise scheinen die wirkstoffl­osen Arzneien selbst dann zu wirken, wenn dem Patienten klar ist, dass er „nur“ein Placebo schluckt. Warum das so ist, wollen Mediziner am Essener Rückenschm­erz-Zen- trum der Klinik für Neurologie herausfind­en. Dabei testen sie, wie sich die Placebobeh­andlung unter anderem auf die Beweglichk­eit der Wirbelsäul­e und der Muskulatur auswirkt. Die Untersuchu­ng umfasst eine dreiwöchig­e Placebo-Therapie oder Beobachtun­gsphase. Während dieser Zeit müssen die Studientei­lnehmer nicht auf ihre Medikation verzichten, sondern nur notieren, wann sie sie eingenomme­n haben. Rückenschm­erzpatient­en können sich unverbindl­ich im Essener Rückenschm­erz-Zentrum unter der Rufnummer 0201 723-2439 informiere­n. Weitere Informatio­nen: Prof. Dr. med. Ulrike Bingel, Essener Rückenschm­erz-Zentrum, Klinik für Neurologie, Telefon 0201 723 – 2439/2401.

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