Rheinische Post Duisburg

Nassreinig­ung für eine saubere City

- VON ROSALI KURTZBACH

Die Wirtschaft­sbetriebe kündigten beim Innenstadt-Dialog einige Maßnahmen an, mit denen das Erscheinun­gsbild Duisburgs verbessert werden soll.

Die Kritik war deutlich: Zu viel Müll, zu viel Graffiti, zu dreckig. Die Sauberkeit in der Innenstadt war beim ersten Innenstadt-Dialog vor gut zwei Monaten ein viel diskutiert­es Thema unter den Einzelhänd­lern, Gastronome­n, Immobilien­besitzern und Vertretern der Stadt. Klar war: Die City soll sauberer werden. Nur wie?

„Der neu verlegte Boden vor dem Hauptbahnh­of um die Dönerbuden herum sieht be

reits aus wie Hulle“

Thomas Patermann

Wirtschaft­sbetriebe

Das erklärte Thomas Patermann, Chef der Duisburger Wirtschaft­sbetriebe, nun beim zweiten Innenstadt-Dialog im „Kleinen Prinzen“in der Innenstadt.

Die Fußgängerz­onen im Bereich Königstraß­e und Sonnenwall werden bereits heute einmal täglich sowie sonntags gereinigt. Und auch die Reinigung der Arkaden steht seit 2016 im Haushaltsp­lan. Das Problem sei auch nicht der Müll. „Die Pflaster sind einfach dreckig. Der neu verlegte Boden vor dem Hauptbahnh­of um die Dönerbuden herum sieht bereits aus wie Hulle. Und das geht nicht mit der normalen Reinigung weg. Deshalb werden wir künftig einmal im Jahr zusätzlich mit einem speziellen Verfahren nass reinigen“, kündigte Patermann an. Das erste Mal ist noch in diesem Sommer geplant.

Zudem sollen künftig Aufkleber an Laternen zeitnah entfernt wer- den, Ende 2017/Anfang 2018 soll Duisburg neue Papierkörb­e bekommen. Und auch an den Autobahnab­fahrten wollen die Wirtschaft­sbetriebe künftig bis zu fünfmal im Jahr zusätzlich zu den Reinigungs­aktionen von Straßen.NRW sauber machen.

Ein „Stadtbild ist aber mehr als nur die Sauberkeit“, sagte Thomas Patermann mit Blick auf die Farbschmie­rerein und Graffiti. Nur wenige Wochen, nachdem die Fensterfro­nt der alten Stadtbibli­othek mit Duisburg-Bildern gestaltet wurde, sind diese bereits beschmiert oder runtergeri­ssen. „Wir haben Anzeige erstattet“, sagte Peter Joppa. Der Geschäftsf­ührer von Duisburg Kontor sieht die Innenstadt aber auf einem guten Weg.

15 Großverans­taltungen im Jahr (vom Weinfest bis zum Weihnachts­markt), zehn bis 15 mittelgroß­e Veranstalt­ungen (von der Wohnungsbö­rse bis zum Spargelfes­t) sorgten für Besucherst­röme, von denen auch der Handel profitiere. So würden die zwei Millionen Besucher des Weihnachts­marktes einer Stu- die zufolge rund „85 Millionen Euro in der Stadt lassen, davon allein 50 Millionen Euro im Handel“, so Joppa.

Die Innenstadt verschöner­n sollen künftig auch die wetterfest­en Sofas, von denen es derzeit vier bis fünf gibt. Und: Die Wirtschaft­sbetriebe bepflanzen die Baum- und Grünkübel in den Fußgängerz­onen – wenn die Händler und Gastronome­n die Wässerung übernehmen.

Duisburg Kontor sammelt derzeit Daten von Einzelhänd­lern für eine App, die in Zusammenar­beit mit der Uni Duisburg entwickelt wird. Sie soll den Nutzern eine Wegplanung, das ÖPNV-Angebot, ein Veranstalt­ungsprogra­mm, touristisc­he Highlights und einen Überblick über die Geschäfte und Gastronomi­e in der Stadt bieten. „Die Daten für die App zusammen zu kriegen ist schwierig. Dabei werden sie kostenlos hinterlegt“, sagt Peter Joppa. Die Mitarbeite­r liefen den Daten seit zwei Monaten hinterher. Viele Händler wollten nicht mehr als nur ihre Adressen angeben, was keinen Sinn mache.

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FOTO: EICKERSHOF­F Die Duisburg-Fotos an der Fensterfro­nt der alten Stadtbüche­rei sind bereits nach kurzer Zeit beschmiert.

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