Bauer zweifelt Notwendigkeit an
Landwirt Jürgen Schaumlöffel: Der alte Deich hätte ertüchtigt werden können.
MÜNDELHEIM (vpo/moc) Für Jürgen Schaumlöffel vom Ellerhof ist das Deichbauprojekt in seiner jetzigen Form eine Art Schildbürgerstreich. Der Mündelheimer Landwirt spricht von einer Fehlplanung. „Der bisherige Deich hätte erhöht und ertüchtigt werden müssen, das hätte völlig ausgereicht.“Laut Wirtschaftsbetrieben kam das nicht infrage, „weil hierbei kein zusätzlicher Retentionsraum (Überflutungsflächen, Anmerkung der Redaktion) geschaffen werden konnte“. Das aber sei „das wichtigste Ziel“gewesen. Die Rückverlegung im Mündelheimer Rheinbogen sei unnötig, findet hingegen Schaumlöffel, sogar kontraproduktiv. „Bei Hochwasser fließen nach Fertigstellung erheblich größere Wassermengen rheinabwärts“, sagt Schaumlöffel. So werde eher Düsseldorf geschützt und der Bereich nördlich davon verstärkt von Hochwasser bedroht. Damit sei das Prinzip, dass der Oberlie- ger den Unterlieger schützt, auf den Kopf gestellt. Zudem seien so 60 Hektar „bestes Ackerland“der neuen Deichführung geopfert worden.
Seiner Meinung nach kommt die jetzige Deichbauplanung der Stadt sehr gelegen: „Das ist für die Stadt günstiger, denn die Rückverlegung wird aus Mitteln des Bundes, des Landes und der EU finanziert.“Bei einer reinen Verstärkung des Deiches unter Beibehaltung der kompletten alten Trassenführung wäre die Stadt finanziell erheblich stärker in Anspruch genommen worden, so Schaumlöffel. Dem widersprechen die Wirtschaftsbetriebe. In Sachen Deichbau seien verschiedene Varianten geprüft worden.
Für alle „galt, dass die Basis der Kostenverteilung für die Stadt gleich hoch gewesen wäre“, erklärte die Verwaltung.