Eishockeymädchen überraschen bei internationalem Turnier
Die U-14-Mannschaft von „GirlsEishockey.de“mit zwei Duisburgerinnen wurde Zweite bei einem Turnier in Italien
EISHOCKEY Mädchen spielen Eishockey. Keine Frage. Mit Frederike Trosdorff steht beim EVD eine Torhüterin zwischen den Pfosten, die zum Kader der erst kürzlich in die Bundesliga aufgestiegenen Schüler gehört – und zudem NachwuchsNationalspielerin ist. Auch Pia Clauberg hat schon oft das Trikot des Deutschen Eishockey-Bundes getragen. Streifen die beiden aber das Trikot des EVD über, spielen sie zusammen mit Jungs. Während es Frauenligen gibt, ist ein reiner Mäd- chen-Spielbetrieb nicht existent – weil die Masse an den Standorten fehlt.
Das stieß Thomas Christof, dessen Tochter ebenfalls Eishockey spielt, so übel auf, dass er vor rund eineinhalb Jahren den Verein GirlsEishockey.de e.V. ins Leben rief, der deutschlandweit agiert und es Mädchen ermöglichen will, oft untereinander zu spielen. Das Team „Germany Selects“nimmt regelmäßig an den „World Selects Invitational“-Turnieren teil, die der amerikanische Veranstalter Legacy Global Sports organisiert. Was die deut- schen Mädels drauf haben, haben sie nun in Courmayeur im italienischen Aosta-Tal bewiesen. „Im vergangenen Jahr sind die Mädchen noch Letzter geworden“, berichtet Michaela Kuriata, Mutter der Duisburgerin Nina Kuriata. Doch beim aktuellen U-14-Turnier – mit sechs nordamerikanische und vier europäischen Teams – belegte „Germany Selects“völlig überraschend den zweiten Platz und ließ fünf Nordamerika-Teams hinter sich. Gerade im Frauen- und Mädchen-Eishockey haben die USA und Kanada einen gewaltigen Vorsprung vor al- len anderen – einschließlich Ländern wie Russland, Schweden und Finnland.
In der Vorrunde hatte das deutsche Team noch den siebten Platz belegt – als beste europäische Mannschaft. Im Viertelfinale gewann die Mannschaft, bei der mit Leonie Maßner eine weitere Duisburgerin dabei war, die wie Nina Kuriata im Nachwuchs des EHC Gelsenkirchen spielt, mit 4:2 gegen die Minnesota Selects. Eine Riesenüberraschung. Für das Halbfinale ging es durch den Montblanc-Tunnel nach Chamonix, wo die deut- schen Mädchen mit 4:1 gegen das Team Pro Hockey aus Kanada gewannen.
„Das war eine unglaubliche Kampfleistung. Alle Eltern sind richtig ausgeflippt“, sagt Michaela Kuriata. Am Ende machten die Schwarz-Rot-Goldenen mit zwei Empty-Net-Goals alles klar. Noch am gleichen Tag ging es zum Finale zurück nach Courmayeur, wo gegen die West Coast Selects – trainiert von Manon Rhéaume, der einzigen Frau, die je einen Tryout-Vertrag in der National Hockey League hatte – mit 1:11 Endstation war.