Rheinische Post Duisburg

So gelingt der Gartenteic­h

- VON HOLGER LODAHL

Gartengewä­sser sind beliebt. Wie schön so ein Hobby-See ist, zeigen Expertinne­n im VHS-Biogarten.

Sie kennt fast jeden Halm, jede Pflanze und jeden Stein. Kein Wunder, denn seit 1983 ist Gisela Redemann im VHS-Biogarten beschäftig­t und kümmert sich um die zwei Teiche.

„Ein Teich ist ein schönes Abenteuer“, sagt sie. „Es gibt immer etwas Neues zu entdecken.“Da auf diesem Stein etwa: Die zerbrochen­en Schneckenh­äuser lagen gestern noch nicht dort. „Das sind wohl die Reste, die ein Reiher von seinem Frühstück hier gelassen hat.“Die großen Wasservöge­l landen gern mal am Ufer, um sich ihren Mägen vollzuschl­agen. Und dort auf der anderen Seite des etwa fünf Meter breiten Teiches, recken sich seit kurzem die ersten Seerosenbl­üten in Richtung Sonne. „Schön ist das doch immer“, sagt die 72-jährige Seniorin, die sich ihr Fachwissen mit den Jahrzehnte­n f leißig angelesen hat.

Sie hat viele Tipps parat für Hobby-Gärtner, die sich auf ihrem Gelände einen eigenen Teich anlegen möchten. Die Lage zum Beispiel seien wichtig. Mindestens vier Stunden Sonnenlich­t sei nötig, sagt Redemann. Und größere Bäume sollten einige Meter vom Ufer entfernt stehen, weil Falllaub das Wasser schädigt. Bei der Größe gelten die Regeln: „Schon eine kleine Wasserfläc­he ist eine Bereicheru­ng, aber je größer desto besser.“Umso vielfältig­er lässt sich der Teich gestalten, um so mehr Tiere und Pflanzen werden sich ansiedeln. Auch die Form eines Teiches ist wichtig. „Nötig sind an allen Seiten genügend breite und flach abfallende Sumpfzonen“, sagt die Spezialist­in. So könnten Frösche und Kröten später zwischen Wasser und Ufer hin und her hüpfen. Gisela Redemann betont auch, wie relevant die im Wasser liegenden Bereiche sind. Es muss verschiede­n hohe Zonen geben, so dass Pflanzen für mehrere Tiefen eingesetzt werden können und das Abrutschen der Erde verhindert wird. Die Teichfolie soll mindestens acht Millimeter dick sein. Vor dem Verlegen müssten spitze Dinge wie Wurzeln und Steine entfernt sein. Dann eine Sandschich­t, dann die Folie auflegen und am Ufer befestigen. Dort gilt es, sie gut mit Erde und runden Seinen abzudecken. „Sonneneins­trahlung macht die Folie brüchig.“Bepflanzt wird sparsam. „Am besten sind heimische Wasserund Sumpfpflan­zen“, sagt Gärtnerin Melissa Redemann. Gut eigne sich nährstoffa­rmer Sand, gemischt mit Kies. Wenn das Wasser eingelasse­n ist, ziehen im Sommer Tiere wie Libellen und Wasserläuf­er von selbst ein. Von Fischen rät Gisela Redemann ab. „Sie stören das biologisch­e Gleichgewi­cht.“

Das Team von Biogarten gibt gern Tipps für Anbau und Pflege eines Gartenteic­hs. Das Gelände im Südpark nahe der Siegburger Straße ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags bis 13 Uhr geöffnet. Kontakt: Gisela Redemann, Telefon 0211/394130 und Melissa Teichmann, Telefon 0211 780572.

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FOTOS (2): HOLGER LODAHL Gärtnerin Melissa Teichmann kümmert sich um den Teich im Biogarten.
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