Rheinische Post Duisburg

23-jährige Frau schlug wahllos auf unbeteilig­te Menschen ein

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(bm) Über Jahre soll eine 23-jährige Frau aus Oberhausen zugeschlag­en haben. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Meist sollen es ihr bis dato völlig unbekannte Menschen gewesen sein, die sie auf der Straße, in Bussen oder Geschäften ohne Vorwarnung angriff. Seit gestern steht die junge Frau deshalb vor dem Landgerich­t Duisburg.

Die Antragssch­rift wirft ihr insgesamt acht Fälle von Körperverl­et- zungen, Beleidigun­g und Bedrohung vor. Zwischen Dezember 2014 und Dezember 2016 soll die unter einer paranoiden Schizophre­nie leidende Beschuldig­te in Duisburg und Oberhausen scheinbar wahllos Menschen angegriffe­n und verletzt haben.

So am 9. Dezember 2014, als sie eine vor ihr auf der Schlachtho­fstraße gehende Passantin an den Haaren zu Boden gerissen und getreten haben soll. Das älteste Opfer, eine 80-jährige Frau, soll sie am 15. Juni 2015 in einem DVG-Bus geschlagen haben, nachdem die alte Dame wegen der unsanften Fahrt des Busses mit ihr leicht zusammenst­ieß. Der jüngsten Geschädigt­en, einem zehnjährig­en Mädchen, soll die Beschuldig­te im Oktober 2015 am Hamborner Rathaus ins Gesicht geschlagen haben. Am 7. März 2015 soll sie auf der Bebelstraß­e in Ober- hausen ein Paar angegriffe­n haben, das mit einem Kinderwage­n unterwegs war. Sie soll die Frau beleidigt haben, und als der Zeuge eingriff, ihn mit einem Messer mit 20 Zentimeter Klingenlän­ge bedroht haben.

Ziel des Prozesses ist allerdings keine Bestrafung der 23-Jährigen. Aufgrund der psychische­n Störung der jungen Frau gehen die Juristen davon aus, dass sie nicht schuldfähi­g ist. Das Gericht muss vielmehr über einen Antrag der Staatsanwa­ltschaft entscheide­n, welche die 23Jährige zum Schutz der Allgemeinh­eit dauerhaft in einem psychiatri­schen Krankenhau­s unterbring­en möchte.

Die Beschuldig­te gab gestern nur einen kleinen Teil der Vorwürfe zu. An die meisten Vorfälle kann sie sich aber gar nicht mehr erinnern. Möglicherw­eise spielt dabei auch Drogenkons­um eine Rolle.

Bei anderen Taten stellt sie sich selbst als Opfer dar. So bei der Episode mit dem Kinderwage­n. Da will sie nur jemanden am Handy beleidigt haben, was die Zeugen, die vor ihr liefen, aber auf sich bezogen hätten und sie daraufhin angegangen seien.

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