ASCD erwaret Ligakrösus
Waspo 98 Hannover hat sich ein Star-Team zusammengekauft. Im Play-off-Halbfinale wollen die Amateure gegen den Favorit bestehen. Nach zuletzt vier Niederlagen müssen die Duisburger den Heimvorteil versuchen auszunutzen.
WASSERBALL Ab sofort herrscht wieder das große Kribbeln. Es gibt Tage, auf die der ASC Duisburg ein ganzes Jahr hinarbeitet.
Heute ist also einer dieser Tage. Im Play-off-Halbfinale der Deutschen Wasserball-Liga empfängt der ASCD um 19 Uhr auf seiner Vereinsanlage Pokalsieger Waspo 98 Hannover. Mal wieder, wird es heißen. Schon in den vergangenen sechs Spielzeiten nahmen es die Duisburger mit den Niedersachsen im Rennen um den Finaleinzug auf. Im Vergleich zu den ersten Duellen in dieser Zeit haben sich die Vorzeichen längst geändert.
Mittlerweile ist Waspo kräftig mit Finanzspritzen versehen worden. Seit zwei Jahren gehen die mit Profis von Weltklasseformat verstärkten Hannoveraner als Favorit in die Duelle mit den Amateuren. Dass es dennoch zuletzt nicht zur Finalteilnahme reichte, dürfte also mächtig am Selbstverständnis der Niedersachsen nagen. „Ich habe mir in den letzten zwei Jahren die Halbfinalserien angeguckt, damals noch als Außenstehender“, erzählt Bastian Schmellenkamp, der erst seit dieser Saison für den ASCD die Badekappe schnürt und für den es die erste Halbfinal-Teilnahme ist. „Jedes Jahr habe ich gedacht, das kann Amateur einfach nicht schaffen. Aber jedes Jahr haben sie Waspo dominiert. Ich möchte alles dafür geben, dass wir das auch dieses Jahr wieder schaffen.“
Der Gegner gibt sich wohl gerade wegen der Erlebnisse der Vorjahre und trotz seiner Favoritenrolle zurückhaltend. „Wir werden das alles nicht unterschätzen, kennen wir doch die Ergebnisse der letzten Jahre. Wir starten bei 0:0, das Ziel ist das Ziel“, lässt Trainer Karsten Seehafer auf der Facebookseite des Vereins wissen.
Vier Mal schon gab es das Duell zwischen dem ASCD und Waspo Hannover schon in dieser Saison. Vier Mal verkauften sich die Duisburger gegen den Ligakrösus teuer, mussten sich aber stets geschlagen geben. 9:10 im Pokalfinale, 5:8 in der Champions League sowie 9:13 und 9:12 in der Liga-Hauptrunde.
Auffällig: Die Mannschaft um Kapitän Julian Real bot dem favorisierten Team von Karsten Seehafer oftmals einen Kampf auf Augenhöhe. Erst die Erfahrung der abgezockten Waspo-Stars wie Darko Brguljan und Aleksandar Radovic machten in den entscheidenden Momenten den Unterschied. Radovic dürfte mit deutlichem Vorsprung diesjähriger Torschützenkönig werden. Er traf in 13 Spielen 65 Mal. Zum Vergleich: Julian Real erzielte als Dritter der Rangliste 34 Treffer in zwölf Partien.
Viel wird darauf ankommen, wie gut der ASCD seinen Heimvorteil am heutigen Abend zu nutzen weiß. Vor allem im Freibad auf der Vereinsanlage konnten die Amateure schon so manchen Gegner das Fürchten lehren. „Ich kann mich nicht daran erinnern, wann Waspo das letzte Mal bei uns im Freibad gewonnen hat. Ich glaube, noch nie. Das soll auch so bleiben“, betont Julian Real. Dazu setzen die Duisburger auch auf die traditionell starke Unterstützung der Wasserballfans der Umgebung. „Wir sehen uns einem schweren Gegner gegenüber. Ich sehe die Aufgabe aber als durchaus lösbar an. Das hat man in den vergangenen Jahren gesehen. Wir freuen uns alle auf das Spiel, vor hoffentlich vollen Rängen“, sagt Youngster Stratos Manolakis.