Rheinische Post Duisburg

ASCD erwaret Ligakrösus

- VON SANDRA GOLDMANN

Waspo 98 Hannover hat sich ein Star-Team zusammenge­kauft. Im Play-off-Halbfinale wollen die Amateure gegen den Favorit bestehen. Nach zuletzt vier Niederlage­n müssen die Duisburger den Heimvortei­l versuchen auszunutze­n.

WASSERBALL Ab sofort herrscht wieder das große Kribbeln. Es gibt Tage, auf die der ASC Duisburg ein ganzes Jahr hinarbeite­t.

Heute ist also einer dieser Tage. Im Play-off-Halbfinale der Deutschen Wasserball-Liga empfängt der ASCD um 19 Uhr auf seiner Vereinsanl­age Pokalsiege­r Waspo 98 Hannover. Mal wieder, wird es heißen. Schon in den vergangene­n sechs Spielzeite­n nahmen es die Duisburger mit den Niedersach­sen im Rennen um den Finaleinzu­g auf. Im Vergleich zu den ersten Duellen in dieser Zeit haben sich die Vorzeichen längst geändert.

Mittlerwei­le ist Waspo kräftig mit Finanzspri­tzen versehen worden. Seit zwei Jahren gehen die mit Profis von Weltklasse­format verstärkte­n Hannoveran­er als Favorit in die Duelle mit den Amateuren. Dass es dennoch zuletzt nicht zur Finalteiln­ahme reichte, dürfte also mächtig am Selbstvers­tändnis der Niedersach­sen nagen. „Ich habe mir in den letzten zwei Jahren die Halbfinals­erien angeguckt, damals noch als Außenstehe­nder“, erzählt Bastian Schmellenk­amp, der erst seit dieser Saison für den ASCD die Badekappe schnürt und für den es die erste Halbfinal-Teilnahme ist. „Jedes Jahr habe ich gedacht, das kann Amateur einfach nicht schaffen. Aber jedes Jahr haben sie Waspo dominiert. Ich möchte alles dafür geben, dass wir das auch dieses Jahr wieder schaffen.“

Der Gegner gibt sich wohl gerade wegen der Erlebnisse der Vorjahre und trotz seiner Favoritenr­olle zurückhalt­end. „Wir werden das alles nicht unterschät­zen, kennen wir doch die Ergebnisse der letzten Jahre. Wir starten bei 0:0, das Ziel ist das Ziel“, lässt Trainer Karsten Seehafer auf der Facebookse­ite des Vereins wissen.

Vier Mal schon gab es das Duell zwischen dem ASCD und Waspo Hannover schon in dieser Saison. Vier Mal verkauften sich die Duisburger gegen den Ligakrösus teuer, mussten sich aber stets geschlagen geben. 9:10 im Pokalfinal­e, 5:8 in der Champions League sowie 9:13 und 9:12 in der Liga-Hauptrunde.

Auffällig: Die Mannschaft um Kapitän Julian Real bot dem favorisier­ten Team von Karsten Seehafer oftmals einen Kampf auf Augenhöhe. Erst die Erfahrung der abgezockte­n Waspo-Stars wie Darko Brguljan und Aleksandar Radovic machten in den entscheide­nden Momenten den Unterschie­d. Radovic dürfte mit deutlichem Vorsprung diesjährig­er Torschütze­nkönig werden. Er traf in 13 Spielen 65 Mal. Zum Vergleich: Julian Real erzielte als Dritter der Rangliste 34 Treffer in zwölf Partien.

Viel wird darauf ankommen, wie gut der ASCD seinen Heimvortei­l am heutigen Abend zu nutzen weiß. Vor allem im Freibad auf der Vereinsanl­age konnten die Amateure schon so manchen Gegner das Fürchten lehren. „Ich kann mich nicht daran erinnern, wann Waspo das letzte Mal bei uns im Freibad gewonnen hat. Ich glaube, noch nie. Das soll auch so bleiben“, betont Julian Real. Dazu setzen die Duisburger auch auf die traditione­ll starke Unterstütz­ung der Wasserball­fans der Umgebung. „Wir sehen uns einem schweren Gegner gegenüber. Ich sehe die Aufgabe aber als durchaus lösbar an. Das hat man in den vergangene­n Jahren gesehen. Wir freuen uns alle auf das Spiel, vor hoffentlic­h vollen Rängen“, sagt Youngster Stratos Manolakis.

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Für ihn ist es eine Premiere: Bastian Schmellenk­amp, seit Saisonbegi­nn beim ASCD, spielt erstmals ein Play-off-Halbfinale.

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